Chronik/Niederösterreich

Protestwelle gegen Heizwerk

Eine massive Protestwelle hat sich im Ort gebildet. Wir geben den Widerstand sicher nicht auf“, gibt sich Vösendorfs Bürgermeister Friedrich Scharrer (SPÖ) kämpferisch. Stein des Anstoßes ist ein von der EVN geplantes Biomasse-Heizwerk. Das Bauareal liegt auf einem Feld neben der Autobahn, doch hier befindet sich auch die „Bewegungsarena“. Scharrer: „Die EVN will das Kraftwerk mitten in ein Erholungsgebiet setzen.“ Der geplante Schornstein („Mit 32 Metern höher als unser Kirchturm“) sei eine optische Zumutung sowohl für die Bevölkerung als auch für Gäste: „Vösendorf ist die drittgrößte Tourismusgemeinde Niederösterreichs mit großen Hotels in unmittelbarer Nähe“, sagt Scharrer. Zentrale Kritikpunkte sind die Feinstaubbelastung und die Anlieferung der Biomasse. 4000 Sattelschlepper jährlich befürchtet Scharrer. „Weil es keine hochrangige Straßenanbindung gibt, muss die Anlieferung quer durch das Ortsgebiet erfolgen. Auch die Bauern haben Bedenken. Dieser Unsinn muss gestoppt werden“, fordert Scharrer. Mit ihren Einsprüchen ist die Gemeinde aber bereits abgeblitzt. Doch Scharrer sieht keinen Vorteil für den Ort und die SCS werde ab 2014 von der Fernwärme Wien versorgt.

Biowärme

Von der SCS hänge das Projekt aber gar nicht ab, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach: „Unser Fernwärmenetz erstreckt sich über große Teile des Bezirks Mödling und wir wollen möglichst viel Biowärme zur Verfügung stellen.“ Der Standort neben der Autobahn sei ideal. Es handle sich um ein Klima-Musterprojekt und mit Verbesserungen wie dem Einbau von Spezialfiltern habe man gehofft, die Bedenken ausgeräumt zu haben. „Wir wollen aber gerne noch einmal über alles reden“, so Zach. Maximal 14 Lkw sollen fahren, am Wochenende und in der Nacht ist Pause.