Posten-Schließung: "Nehmt die Polizei nicht weg"
Auf Aktionismus versteht sich Ortschef Rainer Schramm aus Gaaden (NÖ). Am Freitag rief er zur Demo gegen die geplante Schließung des örtlichen Polizeipostens – Blockade der B11 inklusive. Trotz gefrierenden Nieselregens kamen rund 200 Menschen. Die Verunsicherung ist groß. „Da bleibt einem ja nichts mehr übrig, als sich selbst zu wehren“, meint Ilse Hochmann. Auch Gemeinderätin Christine Kraus befürchtet mehr Einbrüche durch den Wegfall der Polizeipräsenz.
Denn geht es nach den Plänen des Ministeriums sollen die sechs Beamten aus Gaaden auf die Nachbarposten Hinterbrühl und Breitenfurt aufgeteilt werden. Schramm ärgert vor allem, dass damit eine Dienststelle geschlossen wird, die ein Gebiet von 72 Quadratkilometer mit zwei Autobahnauffahrten betreut. Amtskollege Michael Krischke aus der Gemeinde Wienerwald appelliert: „Nehmt uns unsere Polizei nicht weg.“ Strategisch sei es nicht richtig, im Raum Mödling vier Posten zu erhalten und jenen in Gaaden zu schließen.
Thomas Heinreichsberger vom Landespolizeikommando argumentiert, dass ein Posten mit sechs Beamten dem aktuellen Sicherheitsstandard nicht entspricht und die Räumlichkeiten für mehr Beamte nicht groß genug seien. Dem widerspricht Schramm. Man könne auf zehn Polizisten aufstocken.
Er hat zudem im Gespräch mit Landespolizeidirektor Franz Prucher angeboten, die jährlichen Mietkosten von 19.000 Euro zu übernehmen. Die FPÖ NÖ nutzte die Demo um Unterschriften gegen die Posten-Schließungen zu sammeln. Sie befürchten auch Einsparungen beim Personal.