Chronik/Niederösterreich

Polizeiinspektion sperrt frühzeitig, Technikoffensive noch offen

Nicht wie angekündigt Ende Juni, sondern schon mit 30. April wird die Polizeiinspektion in Ardagger (Bezirk Amstetten) für immer geschlossen. Der Rayon mit den Gemeinden Ardagger und Neustadtl wird so wie die sechsköpfige Beamtentruppe auf die Posten Amstetten und St.Georgen/Y. aufgeteilt. Sicherheitsdefizite werde es trotz der frühzeitigen Auflösung nicht geben, versichert man bei der Polizei. Die vom Bürgermeister von Ardagger, Hannes Pressl, geforderten Ersatzmaßnahmen dürften aber noch länger bis zur Umsetzung brauchen.

Pressl hatte bei Innenministerin Johanna Mikl-Leitner eine technische Aufrüstung zum Schutz der Bürger gefordert. Gemeinsam mit dem Aschbacher Ortschef Franz Kirchweger, wo die Polizei ebenfalls gesperrt wird, forderte Pressl Anlagen zur Videoüberwachung und zum Scannen von Autokennzeichen bei der Greiner-Brücke nach OÖ und an den A-1-Auffahrten Amstetten-West und Oed.

"Technisch kein Problem. Kriminelle wären rascher auszuforschen, dazu kommt ein Abschreckungseffekt", sagt Pressl. Bei der Ministerin und bei Landespolizeichef Franz Prucher habe er Verständnis erkannt.

Für Amstettens Polizei-Bezirkskommandant Horst Schmutzer sind solche Anlagen in naher Zukunft aber nicht Realität. "Hauptsächlich müssen dafür Datenschutzbestimmungen abgestimmt werden. Auch wie Bilder und Filme effektiv und rasch verwertet werden können, muss erst erarbeitet werden", sagt Schmutzer. Pressl will bei der anstehenden Generalsanierung der Greiner Brücke aber technische Vorkehrungen durchsetzen.

Amtshandy

Schmutzer relativiert auch den zweiten Wunsch Pressls. Der möchte, wie bisher in Ardagger gehandhabt, die Handynummern von speziell für Ardagger zuständigen Dorfpolizisten nützen können. Konkrete Ansprechpartner werde es für Ardagger wieder geben, sagt Schmutzer. Aber: "Telefonisch muss die Bezirksleitzentrale erste Anlaufstelle sein. Nur von hier aus können Einsätze und Anliegen der Bürger sinnvoll koordiniert werden", meint er.

Pressl will am "Amtshandy" dennoch festhalten. Zu einem weiteren Reformvorschlag hat er bereits Kontakt zu den Vize-Landeshauptleuten von OÖ und NÖ, Hiesl und Sobotka, Kontakt aufgenommen. Polizisten aus Grein, OÖ, sollen wegen der Nähe zu Ardagger hier mehr Dienste leisten dürfen. Derzeit ist dass nur im Alarmfall möglich, (Schmutzer). Wenn die Polizei in OÖ ab 2017 mit Digitalfunk, wie ihn NÖ schon hat, ausgerüstet wird, sollte eine bessere Kooperation möglich sein, meint Pressl.