Politiker auf Windkraft-Exkursion, Gegner übergaben 1200 Unterschriften
Blindenmarkt. Das Kräftemessen in der Debatte über den geplanten Windpark bei Blindenmarkt (Bez. Melk) wird intensiver.
Nach einer turbulenten Bürgerinformation und einer Gemeinderatsdebatte hat der Forstgutsbesitzer Matthias Hatschek in einem großflächigen Inserat seine Argumente für das Projekt im Waldgebiet "Steinener Tisch" verbreitet. Das wiederum hat die Bürgerinitiative "Lebensqualität hat Vorrang" zu noch stärkerem Widerstand beflügelt. An Umweltlandesrat Stephan Pernkopf haben die Gegner 1200 Unterschriften gegen die vier geplanten Windräder übergeben.
Sehr verärgert sind Aktivisten um Ulrike Kühhas oder Anrainerin Ingrid Forster, dass die Windkraftzonen-Widmung Ende 2013 am Blindenmarkter Gemeindeamt auflag, ohne dass die Bevölkerung informiert war. Bedenken zu den Umwidmungsplänen des Landes NÖ konnten erst nach Ablauf der Frist eingebracht werden. Kühhas: "Von transparenter Aufklärung im Vorfeld, von der Herr Hatschek spricht, kann keine Rede sein."
Große Hoffnung setzen die Gegner in ein Treffen der Gemeinderäte mit kritischen Windkraftexperten in zwei Wochen. Bürgermeister Franz Wurzer will zudem mit dem Gemeinderat bei bestehenden Anlagen Vor- und Nachteile erkunden. "Dann werden wir in einer Extra-Gemeinderatssitzung entscheiden", kündigt er an.
"Extrem viele, die keine Ahnung vom Projekt haben", ortet Betreiber Hatschek unter den 1200 Unterschriften. Im KURIER-Gespräch bestätigte er, dass er beabsichtigt, Bürgern, vor allem Anrainern, eine Beteiligung am Projekt anzubieten. Überlegungen gibt es weiter über eine Meinungsumfrage zum Windpark. "Um die Unabhängigkeit zu garantieren, müsste da aber die Gemeinde mitmachen", sagt der Unternehmer.