Poker um neuen Handymast
Die Hoffnung stirbt zuletzt. In Kematen/Ybbs, wo Bürger in der Vorwoche eine Handymast-Baustelle der Telekom gestürmt und blockiert haben, der KURIER berichtete, ist die Aufregung weiter groß. Trotz offizieller Dementis des Kommunikationskonzerns hoffen Bürgermeisterin Juliana Günther und die betroffenen Anrainer doch noch auf ein Einlenken.
„Ich hatte in der Früh ein langes Gespräch und habe unseren Vorschlag für einen Alternativ-Standort jetzt auch noch schriftlich dargelegt“, sagte Ortschefin Günther gestern. Die Gemeinde und die Bürger wollen die Telekom dazu bewegen, ihren Mast statt im nahen Heidewald, in einer 300 Meter entfernten Schottergrube zu errichten. Günther: „Auch die Bürgerinitiative wäre mit dem Standort zufrieden.“
Vielen Gegnern im Ort sei auch klar, dass die Versorgung mit einem Handynetz zu den modernen Notwendigkeiten gehört, gesteht die Gemeindechefin ein. Sie sei jedenfalls guten Mutes, dass es in der Sache doch noch eine Kehrtwendung geben könnte.
Der Schaden für die Telekom halte sich in Grenzen, „denn soviel ist dort ja noch nicht gebaut. Es gibt ja auch ein fertiges Kraftwerk Zwentendorf, das niemals in Betrieb genommen wurde“. Zerknirscht zeigte sich gestern dagegen Anrainer und BI-Sprecher Mario Helpersdorfer. „Die Bauarbeiten am Fundament sind wieder losgegangen.“
Resignation
Derzeit schaut es nicht besonders gut für uns aus“, sagt er. Störaktionen am Bauplatz im Wald neben der B25 haben die Nachbarn vorerst keine mehr vor. Helpersdorfers Eindruck wird von der Telekomsprecherin Livia Dandrea-Böhm bestätigt. „Wir sind zwar immer für Gespräche zu haben, aber wir halten am geplanten Standort fest“, erklärt sie.
Dass es zwischen Protestanten und dem Telefon-Konzern noch nicht ganz zum Bruch gekommen ist, zeigt, dass es noch keine Besitzstörungsklage wegen der Demonstration in der Vorwoche gibt. Auch bei der Bezirkshauptmannschaft Amstetten habe man sich laut BH-Vize Günter Stöger zwar berichten lassen, aber keine Strafen verhängt.