Plan für Kraftwerk: EVN und Naturschützer streiten
Über ein Gutachten zum geplanten Kraftwerksbau der EVN bei Ferschnitz im Bezirk Amstetten ist nun zwischen Naturschützern und der Energiegesellschaft ein neuer Disput ausgebrochen. Der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ wirft der EVN vor, dass sie trotz der nicht positiven Expertise aus der Universität für Bodenkultur am Kraftwerksprojekt „Hohe Brücke“ zwischen St. Georgen und Ferschnitz festhält.
Das Projekt sei weder mit dem Managementplan des Natura 2000-Gebietes noch mit einem von der EU massiv mitgeförderten Huchen-Projekt an der Ybbs-Donaumündung vereinbar, beruft sich Stefan Guttmann, Obmann des Vereins Ybbsäsche auf die Studie, die aus dem Institut für Hydrologie und Gewässermanagement stammen soll. Das Kraftwerk verhindere zudem auf ewige Zeiten eine sinnvolle Renaturierung der Fließstrecke der Ybbs in diesem Abschnitt.
Verwunderung
Bei Stefan Zach, Sprecher der EVN, sorgen diese Attacken für Verwunderung. „Wir haben die Studie bewusst bei einem kritischen Institut in Auftrag gegeben und die Expertise der Genehmigungsbehörde im Naturschutzverfahren übermittelt. Dort erhielten wir im Vorjahr einen positiven Bescheid, der rechtsgültig ist, weil niemand Einspruch erhoben hat“, sagt Zach. Gegen den positiven wasserrechtlichen Bescheid des Landes NÖ gab es dagegen zwei Einsprüche, die jetzt vom Umweltministerium geprüft werden. Zach rechnet jedoch bald mit einem positiven Abschluss, sodass die Detailplanung für die „Hohe Brücke“ in absehbarer Zeit starten können.