Chronik/Niederösterreich

Pendler-Proteste auf Pottendorfer Linie

Der neue Fahrplan hat für viele Bahnpendler Verbesserungen gebracht, für manche aber das Gegenteil. So hagelt es Beschwerden von Pendlern der Pottendorfer Linie. „Die neue Linienführung und der neue Fahrplan 2013 auf der S 80 ,Pottendorfer Linie’ sind ein Schlag ins Gesicht für alle Pendler auf dieser Strecke nach Wien und Wiener Neustadt. Für die Fahrstrecke von Pottendorf nach Wien Praterstern ergeben sich etwa massive Verschlechterungen. Die Fahrzeit hat sich um bis zu 15 Minuten verlängert. Außerdem werden auf der Pottendorfer Linie offenbar nur mehr Kurzzüge geführt. Ab Ebreichsdorf findet man keine Sitzplätze mehr“, ärgert sich ein KURIER-Leser.

Mehr als 70 Beschwerden sind auch bei der Arbeiterkammer NÖ eingelangt: „Wer die Pottendorfer Linie nutzt, muss nach dem neuen Fahrplan in Meidling umsteigen. An wichtige Zielbahnhöfe wie Wien-Mitte, Praterstern oder Floridsdorf kommt man nur noch durch Umsteigen. Das verlängert die Fahrtzeit.“

Badens Vizebürgermeisterin Helga Krismer sagt dazu: „Von Pottendorf bis zum neuen Wiener Hauptbahnhof sind es 61 Kilometer und von St. Pölten zum Wiener Westbahnhof sind es auch 60 Kilometer. Auf der Westbahn gewinnen Pendler pro Fahrt 25 Minuten, Pendlern aus dem Bezirk Baden werden bis zu 25 Minuten längere Fahrzeit aufgehalst“, ärgert sich die Landtagsabgeordnete. „Es reicht jetzt mit der Ungleichbehandlung.“

Keine Querung mehr

ÖBB-Sprecher Christopher Seif erklärt, dass die Änderung seit Dezember mit der Teilinbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofes zusammen hängt: „Züge der Pottendorfer Linie können auf Grund des dichten Zugverkehrs zwischen Meidling und Wien Hauptbahnhof die Südbahngleise nicht mehr queren, um in die Schnellbahnstammstrecke zu gelangen.“

Der Fahrplan entspricht nun dem von 2008 vor Baubeginn. „Der Vorteil für die Fahrgäste der Pottendorfer Linie ist aber die direkte Erreichbarkeit der U1 oder der Linie D am Hauptbahnhof. Auch das Umsteigen in Meidling auf die S-Bahn in Richtung Stammstrecke ist innerhalb von Minuten möglich.“

Erst mit Vollinbetriebnahme des Hauptbahnhofes 2015 bestehe die Möglichkeit, die Fahrplankonzepte zu evaluieren, sieht Seif in nächster Zukunft keine Veränderung.