Chronik/Niederösterreich

Obama-Kiebitz auf Stimmenjagd

Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Alle Medien, vor allem die elektronischen werden mit Vollgas bespielt. Und auch ein Tour-Tross formiert sich langsam. Mit einer Kampagne, wie es sie in NÖ von einem Jungspund noch nie gab, geht Lukas Michlmayr, Jugendkandidat der ÖVP im Bezirk Amstetten auf Vorzugsstimmenjagd. Ziel: So viele Jugendliche wie möglich zu den Urnen bringen und eines der drei ÖVP-Grundmandate im Wahlbezirk holen.

Die Kampagne „voteluki.at“ hat ein prominentes Vorbild. Zwei Mal spionierten er und sein „Spin-Doctor“, der Politologie-Bachelor Markus Burgstaller, bei Wahlkämpfen in den USA. Zuletzt studierten die beiden einen Freiwilligen-Stützpunkt für Barack Obama in Washington. Was man dort lernt? „Der Wahlkampf ist extrem auf Zielgruppen zugeschnitten. Dass es so etwas wie Stammwähler fast nicht mehr gibt, wird auch bei uns immer mehr Realität“, erzählt das Duo.

Marke Deshalb habe man aus dem Kandidaten Lukas Michlmayr die Marke „Luki“ gemacht. Schlagworte aus der Marketingbranche wie „account“, „attention“ oder „desire“ sind allgegenwärtig.

Eine Profi-Homepage, ein Video auf Youtube, ständige Kommunikation auf Facebook (aktuell 2650 Freunde) und Twitter und so viele persönliche Kontakte wie nur möglich, sind Kernpunkte im Projekt.

Für den Student der Erwachsenenbildung ist die Politshow nicht leistbar. Die JVP des Bezirks finanziert ihren Top-Mann mit, ein junger Profi-Fotograf, ein Visagist, der Webdesigner oder Politologe „Burgi“ hauen sich unentgeltlich ins Zeug.

TeamsNeben einem in den Teilbezirken aufgeteilten Kernteam, das vor allem die acht „Luki on Tour“-Partys organisiert, ist das Projekt für jedermann zugänglich. „Wer sich auf der Homepage als Unterstützer einträgt, bekommt exklusiv die neuesten News über Partys, Auftritte und Diskussionen“, erzählt Luki.

Bleibt da noch Platz für Politik? Luki: „Leistbare junges Wohnen, Ausbau des Top-Jugendtickets nach OÖ und Aktuelles wird bei meinen persönlichen Einsätzen diskutiert.“ Denn eines ist auch klar. „Im ganzen Paket ist Facebook praktisch, aber nicht nachhaltig. Da war die Stimmung bei den Tour-Partys in St. Georgen oder Euratsfeld mit rund 100 Jungen schon ganz was anderes.“