Notquartier für Flüchtlinge bei Rotem Kreuz
Der Druck durch die Flüchtlingsströme wird auch in Regionen abseits der Asylzentren immer deutlicher spürbar. So auch am Sonntag und Montag in Amstetten. Dort musste kurzfristig die Rotkreuz-Bezirksstelle zum Notquartier für 38 syrische Flüchtlinge umgerüstet werden.
In der Nacht auf Sonntag waren bei Überprüfungen der Polizei auf der A1 bei Strengberg im Bezirk Amstetten 70 Flüchtlinge in mehreren Transportern entdeckt worden, bestätigte Thomas Heinreichsberger von der NÖ Landespolizeidirektion. "Eigentlich eine schon tagtägliche Situation, die es zu bewältigen gilt", erklärte der Polizeisprecher. Für etliche der Fahrer der Schleppertransporter klickten die Handschellen, einem soll die Flucht zu Fuß gelungen sein.
Bereits in der Nacht konnte mit Unterstützung des Roten Kreuzes die Versorgung der Asylwerber organisiert werden. Nach der ersten Überprüfung der Personaldaten wurden 15 Personen umgehend nach Ungarn, von wo sie gekommen waren, abgeschoben. Für 38 Personen, die Hälfte davon Kinder in Familien, galt es in der Rotkreuz-Stelle Amstetten ein Quartier einzurichten. In einer Garage und einem Zelt habe man 40 Feldbetten aufgestellt und für die Verpflegung sowie sanitäre Einrichtungen gesorgt, berichtete Bezirksstellenleiter Andreas Teufel. Im benachbarten Spital wurden etliche Personen betreut. Zusätzlich zum aktuellen Team rückte ein Dutzend Freiwilliger ein, um zu helfen. "Ein derartiger Fall war neu für uns. Aber wir sind dafür ausgerüstet notfalls größere Menschengruppen betreuen zu können", erklärte Teufel. Die Helfer gaben die mahzeiten aus und wuschen die Kleidung ihrer Schützlinge. Montagmittag wurde das Notlager abgebaut, weil die Syrer in Erstaufnahmelager weitertransportiert wurden.
Am Wiener Hauptbahnhof hat die Polizei am Sonntag 201 Menschen, darunter 27 Kinder, aus dem Nachtzug von Budapest nach München geholt, bestätigt ein Sprecher des Innenministeriums einen Bericht der Kronen Zeitung.