Chronik/Niederösterreich

NÖ: Rettungsroboter der Johanniter in Tulln getestet

Bewährungsprobe für einen Alleskönner auf vier Rädern: Im Rahmen einer Einsatzübung im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum Tulln testete das Forschung- und Innovationszentrum der Johanniter einen Roboter. Vor allem wurde getestet, was sich auf dem Roboter namens „Seekur“ befand. Und zwar ein sogenannter Lidar-Scanner.

Der kann in kürzester Zeit seine Umgebung detailgetreu erkennen und kartografieren. Die Daten werden in Echtzeit in ein Programm eingespielt, und stehen sofort im Lagezentrum zur Verfügung. So können Einsatzkräfte bei Katastrophen aus sicherer Entfernung die Lage überprüfen, ohne sich in Gefahr bringen zu müssen.

Der Scanner zeigt den Helfern beispielsweise, ob ein Gebäude nach einer Explosion stabil oder einsturzgefährdet ist. Mithilfe der dreidimensionalen Karten, die der Roboter erstellt, könnten sie sogar sehen, ob sich eine Person in dem Gebäude befindet, und ob diese Person atmet. Georg Aumayr, Leiter der Johanniter-Forschung, ist begeistert: „Das ist wie Science-Fiction, wie im Film Prometheus. Nur können wir das jetzt in echt.“ Außerdem befinden sich auf dem Roboter auch ein Gasmessgerät und eine Wärmebildkamera.

Internationale Partner

Der Roboter und die Technologie dahinter wird von der Johanniter-Forschungsabteilung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz entwickelt. Bis er in Einsätzen verwendet werden kann, wird es laut Aumayr noch zwei bis vier Jahre dauern. Dann soll er aber auch anderen Einsatzkräften, wie beispielsweise der Feuerwehr, zur Verfügung stehen.

Die Johanniter-Forschung arbeitet schon seit 2012 mit internationalen Forschungsteams gemeinsam an Projekten, die die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtern sollen. Bei der Einsatzübung in Tulln wurden auch ein digitales Patientenleitsystem mit QR-Codes, eine Notfall-Kommunikations-App sowie Smartwatches getestet.