Chronik/Niederösterreich

Pröll wurde „schneller Tod“ angekündigt

Nach einer massiven Morddrohung gegen den niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll gelang es der Polizei, innerhalb von zwei Tagen einen Oberösterreicher als Tatverdächtigen auszuforschen. Der Mann wurde durch einen Pröll-kritischen Zeitungsartikel zur Tat motiviert.

"Schneller Tod"

Es war der heftigste persönliche Angriff, mit dem sich Pröll in seiner 36-jährigen politischen Karriere konfrontiert sah. In einem handschriftlichen Drohschreiben wurde ihm ein "schneller Tod" angekündigt – ausgeführt von einem angeblichen Schulkameraden und dessen Freunden. Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich konnten den Brief zu einem Postamt in Oberösterreich zurückverfolgen. Der Täter war extra 50 Kilometer weit gereist, um bei der Briefaufgabe nicht erkannt zu werden. Als die Polizei vor seiner Türe stand, meinte er nur: "Schnell seid's gewesen."

Durch Artikel zu Drohung motiviert

Dem Brief war ein Artikel beigelegt, in dem die Presse-Journalistin Anneliese Rohrer dem Landeshauptmann angebliches Fehlverhalten unterstellt. Diese Geschichte, so der mutmaßliche Täter, habe ihn zur Drohung motiviert. Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen Strafantrag gegen den Mann gestellt.

Gerüchtekampagne

Besagter Artikel ist auch ein einer Internet-Jagdgesellschaft,Er hat sich offenbar im Internet in Pröll-feindlichen Plattformen selbst „radikalisiert“. Denn der beigelegte Presse-Artikel kursiert im Internet im Zusammenhang mit einer seit geraumer Zeit gegen Pröll laufenden Kampagne. Verschiedene Gerüchte und vage Vorwürfe halten sich seit etwa zwei Jahren im Netz, obwohl kein einziger Wahrheitsbeweis präsentiert wurde. Immer, wenn die Kampagne abzuflauen scheint, wird sie von unbekannten Autoren aufs Neue befeuert.

"Werde weiterhin sagen, was ich mir denke"

Landeshauptmann Pröll zeigt sich im KURIER-Gespräch persönlich betroffen, weil es nicht nur gegen ihn geht, sondern auch die Familie zunehmend Zielscheibe von Angriffen wird. Pröll will aber nicht aufgeben: "Auch meine Familie hat gelernt, damit umzugehen. Wir rücken dadurch noch enger zusammen." Und er will seinem Grundsatz treu bleiben: "Ich werde weiterhin sagen, was ich mir denke. Und ich werde tun, was ich sage."