Chronik/Niederösterreich

Neues MRT in Korneuburg - aber ohne Kassenvertrag

Von Natalie Schmidt

Soll die Krankenkassa die Kosten für eine Magnetresonanztomografie (MRT) übernehmen, wartet man in Niederösterreich oft lange auf einen Untersuchungstermin. Es fehlt an Geräten bzw. Kassenverträgen. Laut bundesweitem Großgeräteplan stehen Niederösterreich mit seinen 1,72 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern lediglich 27 MRT-Geräte unter Kassenvertrag zu. In Wien sind es 45 für 1,99 Millionen Menschen.

Im Landesklinikum (LK) Korneuburg gibt es nun ein neues MRT-Gerät (der Probebetrieb startet am 1. August), doch damit können vorerst nur stationäre Patientinnen und Patienten des Landesklinikums untersucht werden.

„Wir haben noch keinen Kassenvertrag“, erklärt Wolfgang Krampla, Leiter des Instituts für Radiologie am LK Korneuburg, anlässlich der Einbringung des vier Tonnen schweren MRT in die Spitalsräume. Die Gespräche mit der Österreichischen Gesundheitskasse wegen des Kassenvertrags hätten aber bereits begonnen.

Krampla hofft, die Genehmigung im Laufe des Jahres oder zumindest Anfang des nächsten Jahres zu erhalten. Wie schwierig es ist, an einen Kassenvertrag zu kommen, zeigt das Beispiel Mistelbach: Hier kämpften die Bürgerinnen und Bürger jahrelang für ein Kassen-MRT für die Region.

Bisher wurde aber nur eine Übergangslösung gefunden, es werden einige wenige Termine für Kassenpatienten angeboten.

Land prüft Lage

Aufgrund der MRT-Situation im Land brachte Korneuburgs Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) bei der Landtagssitzung im Mai einen Antrag ein, um die „flächendeckende extramurale MRT-Versorgung im Rahmen einer Kassenleistung“ sicherzustellen. Dieser wurde einstimmig angenommen. Im Moment sehe man sich die Situation genauer an, um feststellen zu können, wo ein Mangel an Kassen-MRT bestehe, sagt Gepp.

Bis dahin müssen nach wie vor viele Patientinnen und Patienten auf private Institute ausweichen. Umso größer ist die Hoffnung, dass es mit dem Kassenvertrag in Korneuburg klappt. Die Kosten für das Gerät belaufen sich auf eine Million Euro, das Geld stammt aus dem Budget der NÖ Landgesundheitsagentur. 100.000 Menschen sollen von dem neuen Angebot profitieren.