Chronik/Niederösterreich

Neues Buch präsentiert: Stammgäste am Semmering

So lebte es sich zu Sommerfrischezeiten am Semmering: unbeschwerte Ferientage, die in örtlicher Tracht genossen wurden, eigene Spor in alpiner Luft, Prominenz und Künstler und Kaufleute, die den Semmering zu Mittelpunkt des Gesellschaftslebens machten. Doch diese Unbeschwertheit wurde für Jüdinnen und Juden immer mehr durch Antisemitismus getrübt.

Das neue Buch „Stammgäste: Jüdinnen und Juden am Semmering“ von Danielle Spera will erstmals das jüdische Leben am Semmering näher beleuchten. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner initiierte das Projekt und sprach von der „Wichtigkeit, die jüdische Erinnerungskultur in Niederösterreich aufrechtzuerhalten“.

Im Bundesland habe es früher viele jüdische Gemeinden gegeben. Die Autorin verbrachte für die Recherche des Buches viel Zeit am Semmering, erzählte sie bei der Präsentation vergangene Woche. Sie sprach über viele berührende, beklemmende, aber auch spannende und freudige Momente bei den Gesprächen für das Buch. Dieses beginne inhaltlich „im Mittelalter, hantle sich dann zum jüdischen Einfluss im Eisenbahn- und Hotelbau weiter zu den Villen, die entstanden sind, bis hin zur jüdischen Medizin und zum Sport.“

Schauspieler Markus Freistätter las bei der Präsentation drei Auszüge aus dem Werk, das im Amalthea Verlag erscheint. Musikalisch begleitet wurde die Präsentation von Sängerin Ethel Merhaut und Korrepetitor und Komponist Belush Korenyi.