Chronik/Niederösterreich

Neuer Windpark erzeugt starken Gegenwind bei den Anrainern

Mit zahlreichen verängstigten und ablehnenden Bürgern waren gestern Nachmittag der Betreiber und die Projektplaner eines neuen Windparks bei Blindenmarkt im Bezirk Melk konfrontiert.

Der Forstunternehmer Matthias Hatschek hatte in einem Gasthaussaal zur längst fälligen Bürgerinformation über sein Windkraftprojekt im Waldgebiet "Steinener Tisch" direkt an der Bezirksgrenze von Melk und Amstetten geladen.

Mit dem in Sachen Windenergie sehr erfahrenen Planungsbüro "Energiewerkstatt Consulting" präsentierte Hatschek gestern das Vorprojekt für vier mächtige Windräder in einem Waldgebiet. Der Hatschek-Grund befindet sich unter den vom Land NÖ als provisorisch für Windparks geeigneten Zonen. Eher zufällig bekamen Anrainer in den Gemeinden Blindenmarkt, St.Martin, Neustadtl und St.Georgen Wind von dem Projekt in einem Gebiet, das den Menschen "viel Lebensenergie und Erholung spendet", wie es eine Gegnerin in der Diskussion beschrieb.

Diskussion

Viele kritische Fragen, etwa zur Lärmbelastung, zur Gefährdung von Grundwasser, der Fauna und Flora und den nächsten Wohnnachbarn prasselten auf Hatschek und die Planer herein. Diese machten klar, dass vorerst wichtige Umweltparameter, vor allem auch der Grundgeräuschpegel in der Region für die Errichtung der vier Windräder keine Hindernisse darstellen dürften.

Hatschek hat Anlagen mit einer Höhe von rund 200 Meter Höhe, inklusive der Rotorblätter, zur Untersuchung eingereicht. Für viele Gegner eine nicht akzeptable Höhe. "Die Windräder würden sogar den benachbarten Skiberg Hengstberg überragen. Die Landschaft hält das nicht aus", beklagten Kritiker, die vom Blindenmarkter Bürgerlistengemeinderat Wolfgang Laaber unterstützt wurden. Der Blindenmarkter FPÖ-Landtagsmandatar Martin Huber forderte eine entscheidende Bürgerbeteiligung.Kommenden Montag dürfte das Thema im Gemeinderat von Blinenmarkt aufs Tapet kommen. Bislang verhieltsich die Gemeinde abwartend. In der Nachbarkommune St. Georgen, wo der Ortsteil Krahof vom Windpark betroffen wäre, wurde bereits eine negative Stellungnahme im Gemeinderat verabschiedet.

Hatschek und Planer Joachim Payer wiesen mehrfach auf die Notwendigkeit der Energiewende, hin zu erneuerbarer Energie, hin. Windkraft sei da ideal. Bei Bürgerinitiativensprecherin Ingrid Forster blieben sie damit ungehört: "Wir haben bereits über 1000 Unterschriften."