Chronik/Niederösterreich

Neue Forensik wird mehr Sicherheit bieten

Nach dem gut geplanten Ausbruch eines in der Landesklinik Mauer gepflegten Strafgefangenen ist die dortige Forensische Abteilung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Wie berichtet, hatte ein 35-jähriger Serbe mit Hilfe Außenstehender das Gitter eines WC-Fensters und einen rund um den Forensik-Pavillon gespannten Zaun passiert, um in Freiheit zu kommen.

"Wir sind kein Gefängnis. Mit dem von uns betreuten Klientel kommt es doch hin und wieder zu Zwischenfällen," berichtet Robert Danner, Verwaltungsdirektor des Klinikums Mauer. Das auseinander gezwängte Fenstergitter und der durchschnittene Zaun wurden wieder repariert. Auch andere Sicherheitsmaßnahmen habe man verstärkt, sagt Danner. Aufgrund der historischen baulichen Voraussetzungen seinen aber manche elektronische Sicherheitseinrichtungen im Pavillon nicht realisierbar. Die wird es dann im geplanten Neubau der Abteilung, der im Frühherbst starten soll, geben. 2017 soll die Forensik dann ins neue Objekt übersiedeln können.

Derzeit bietet die Abteilung 68 Plätze für geistig abnorme Rechtsbrecher oder Straftäter,die in der Haft psychische Erkrankungen erleiden. Der Sonntagnacht geflohene Serbe war wegen Selbstmordgefahr von Stein nach Mauer verlegt worden.

Insgesamt 73 Bedienstete, davon fünf Ärzte, eine Reihe von Psychologen, sowie Psycho- und Physiotherapeuten und 48 speziell zur Deeskalation geschulte Diplompfleger sind in der Abteilung tätig. Grundsätzlich, so Danner, würden die Klienten auch während der Nacht von zwei Pflegern betreut. Kommt es zu Schwierigkeiten wird über ein Alarmierungssystem Personal aus anderen Abteilungen des Klinikums zu Hilfe gerufen.

Im 80 Millionen Euro schweren Neubauprogramm für Mauer, werden insgesamt drei Abteilungen mit 160 Betten neu geschaffen. In der neuen Forensik sind es 65 Betten.