Neue Diskussion um Kraftwerk in der Erlauf
Angesichts ehrgeiziger Pläne des Landes Niederösterreich, die Energieversorgung in den nächsten Jahren einzig auf erneuerbare Energie aufzubauen, wird auch ein viel diskutiertes Kraftwerksprojekt in Purgstall wieder in den Blickpunkt gerückt. Dort wollte der Schlossbesitzer Klement Florian vor drei Jahren mitten im Naturdenkmal Erlaufschlucht eine bestehende Sohlstufe für einen Kraftwerksbau nutzen. Vor allem wegen der unüberwindbaren Schutzstellung der Schlucht wurde das Projekt bei den Behörden als ruhend gemeldet. Jetzt prüft die Naturschutzabteilung neuerlich die Machbarkeit.
„Es wird grundsätzlich gecheckt, ob eine Einreichung bei den Behörden überhaupt Sinn macht“, bestätigt der VP-Abgeordnete Anton Erber die Aktivitäten in der NÖ Naturschutzabteilung. „Höchste Sensibilität gegenüber der Natur hat Vorrang. Aber wir wollen auch diese Art der erneuerbaren Energie“, sagt Erber. Er gibt zu bedenken, dass mit der bereits vorhandenen Lautermühl-Sohlstufe es ohnehin bald eine Baustelle in der Schlucht geben muss. Denn ab 2013 müssen laut EU-Gesetzen solche Staustufen für Fische überwindbar gemacht werden und Aufstiegshilfen gebaut werden. Finanzieren müsste das die Gemeinde Purgstall.
Investor
Oft gebe es im Ort die Aufforderung das Projekt wieder zu starten, berichtet Erich Krieger von der Volksbank, die das Bauvorhaben mit dem Schlossherrn Florian abwickeln soll. „Aktuell haben wir aber unseren Behördenantrag weiter ruhend gestellt, woher die Diskussion kommt, weiß ich nicht“, sagt er. Der Investor wäre weiter interessiert.
Absolut kein Interesse an einer in der Schlucht eingebauten Turbine mit einer Jahresleistung von 2,8 Millionen Kilowatt Jahresleistung hat die unmittelbare Nachbarin Gerda Petkov. Die ausgebildete Kernphysikerin hat zwar seit Jahren dem Atomstrom abgeschworen, aber das Naturjuwel Erlaufschlucht müsse geschützt bleiben, fordert sie. Stattdessen sollen bestehende Kraftwerke an der Erlauf ertüchtigt werden.