Netzwerk formiert sich für Kriegsflüchtlinge
"Wir wollen nicht im Stillen helfen, sondern offen nach außen gehen." So begründet Christian Köstler von der Diözesan-Caritas St.Pölten das zivile Netzwerk "willkommen Mensch", das im Mostviertel in der Flüchtlingshilfe aktiv ist. Nach dem Vorbild der gleichnamigen Initiative in Seitenstetten, wo Gemeinde und Pfarre bereits Asylwerberfamilien versorgen, formiert sich morgen in Amstetten die nächste Initiative.
Federführend treten in Amstetten die drei Pfarren der Stadt auf. In öffentlichen Aufrufen werden Interessenten gesucht, die leistbaren Wohnraum, Möbel und Hausrat, aber auch finanzielle Spenden und Zeit aufbringen wollen. Gleich dem Seitenstettener Beispiel, wo "willkommen Mensch" mittlerweile zwei kurdische Familien aus Syrien betreut werden, sollen sich auch in Amstetten Freiwillige um die Begleitung bei Behördenwegen oder Arztbesuchen kümmern und sich um Deutschunterricht bemühen.
Über einen eMail-Verteiler können in Seitenstetten mittlerweile 70 Aktivisten in Windeseile über dringend benötigte Mittel informiert werden. Eine von den Amstettener Initiatoren gegründete Facebook-Seite stoße mittlerweile auf großes Echo, berichtet Köstler. "Wir haben viele positive Reaktionen. Wirklich nur vereinzelt gibt es auch kritische Meldungen", erklärt Köstler. Wie viele Interessierte morgen Abend (19 Uhr) zur Informationsveranstaltung in den Amstettener Pfarrsaal St. Stephan kommen werden, kann er nicht einschätzen. Ob "willkommen Mensch" auch in anderen Pfarren Fuß fasst, ist unklar. Kleinere Flüchtlingsinitiativen gibt es bereits in rund 30 Pfarren der Diözese St. Pölten.