Chronik/Niederösterreich

Nächste Hochzeit unterm Giebelkreuz geplant

Im Mostviertel steht die nächste Bankenfusion ins Haus. Die erst 2013 zur regionalen Großbank zusammen gefügte "Raiffeisenbank Region Amstetten" soll die noch eigenständige Raiba St. Georgen am Ybbsfeld mit ins Boot holen. Die Kleinbank mit 2000 Kunden und 1143 Mitgliedern gilt bei der geplanten Bankenhochzeit als "schöne Braut".

In einem Schreiben an die Mitglieder informiert die Raiba St. Georgen in diesen Tagen über die Fusionsabsicht. Vorstand und Aufsichtsrat hätten den historischen Schritt beschlossen, jetzt müsse die Mitgliederversammlung am 19. April die endgültige Entscheidung treffen, bestätigten die beiden Geschäftsleiter Gerhard Eder und Johann Pressl.

"Es wurden gute Gespräche geführt, die zu einem Kommitment führten. Allerdings fehlen noch die Beschlüsse der Generalversammlungen", bestätigt auch Raiba-Amstetten-Chef Andreas Weber die angestrebte Fusion.

Die immer intensiver werdenden gesetzlichen Auflagen, dazu strengere und zeitraubende Rahmenbedingungen seien für eine Kleinbank immer schwerer in den Griff zu bekommen, begründet Eder den Schritt der St. Georgner. Fakt sei auch, dass es die vor allem von Kleinkunden getragene Bank durch das dauerhafte niedrige Zinsniveau immer schwerer habe, Gewinne zu erwirtschaften.

Zugesagt ist, dass die acht St. Georgner Beschäftigten in die 150-köpfige Belegschaft der Region Amstetten integriert werden. Die Raiba Region Amstetten betreibt derzeit 18 Filialen von St. Valentin im Westen bis Nöchling im südlichen Waldviertel. Die Bilanzsumme für 2014 liegt bei 750 Millionen Euro, jene der 1894 gegründeten St. Georgner Bank knapp unter 40 Millionen Euro.