Nach 20 „schwarzen“ Jahren wechselt Gemeinderat zur FPÖ
Von Markus Foschum
Im März 2022 war Gottfried Forsthuber aus der ÖVP ausgetreten, nun ging der seitdem parteifreie Gemeinderat in Baden den nächsten Schritt und erklärte am Montag seinen Wechsel zur FPÖ.
Hintergrund für das Zerwürfnis 2022 waren die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. An der Arbeit von Schwarz-Grün auf Bundes- wie auch auf Stadtebene übte der Rechtsanwalt herbe Kritik: „Man hat den Eindruck, dass der kleine Koalitionspartner alles vorgibt, und die ÖVP macht mit“, so Forsthuber. Die ÖVP, der er seit 2002 angehörte (seit 2007 im Gemeinderat), gebe damit ihre Identität auf. Die Stadtregierung sei abgehoben und agiere an den Bedürfnissen der Bürger vorbei. Bei vielen Projekten, wie dem Neubau des Parkdecks Süd, müsste es mehr Bürgerbeteiligung geben, so Forsthuber.
Da er im Gemeinderat neben FPÖ-Mandatar Peter Doppler sitzt, hätten sich gute Gespräche und dann auch die Idee für den Wechsel ergeben. Und er sei sehr willkommen, wie Bezirksobmann Peter Gerstner und Stadtparteiobmann René Hansy betonten. „Du bist eine Bereicherung“, meinte Gerstner. Wer 2025 Spitzenkandidat der Badener FPÖ für die Gemeinderatswahl ist, werden die Mitglieder im Herbst entscheiden.