Chronik/Niederösterreich

Müllanlage wird Fall für Politik

Wie der KURIER berichtete, sorgt die geplante Abfallbehandlungsanlage in der Gemeinde Theresienfeld unmittelbar an der Stadtgrenze zu Wiener Neustadt für Aufregung und Unsicherheit in der Bevölkerung. Die Bürger wehren sich gegen das Projekt, alleine von Montag bis Mittwoch wurden 1.200 Unterschriften dagegen gesammelt. Nun erhalten die Theresienfelder auf politischer Ebene Unterstützung.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, wird das Land Niederösterreich ein Verfahren zur Feststellung, ob das Projekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden muss, einleiten. Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wiener Neustadt, begrüßt diese Entscheidung, denn auch er teilt die Befürchtung, dass es zu Umweltbelastung, Geruchs- und Lärmbelästigung durch die Abfallbehandlungsanlage kommen könnte. Damit sei gewährleistet, dass die intensiven Bedenken sowohl aus Theresienfeld, als auch aus Wiener Neustadt umfassend gewürdigt werden, er selbst gehe davon aus, „ohne die Ergebnisse vorwegnehmen zu wollen“, dass ein UVP-Verfahren notwendig sei.

Auch die nö. Grünen dürften sich über die Entscheidung des Landes freuen, sie machten die Müllanlage zum „Schildbürgerstreich des Monats“ und forderten eine Prüfung der Behörden auf „Herz und Nieren“, wie die grüne Landessprecherin Helga Krismer in einer Aussendung mitteilt. Anlässlich einer Protestkundgebung der Bevölkerung am Mittwoch forderte auch der Klubobmann der SPÖ NÖ, Reinhard Hundsmüller, ein UVP-Verfahren bei der millionenschweren Müllbehandlungsanlage, die auf einem 42.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet werden soll.