Chronik/Niederösterreich

Morddrohung gegen Ex-Frau überschattete deren Hochzeitstag

Mit einem „Hochzeitsgeschenk“ der anderen Art stellte sich ein Wiener Neustädter bei seiner geschiedenen Gattin anlässlich ihrer erneuten Eheschließung ein. Er werde vor dem Standesamt warten und ihr in den Kopf schießen, ließ er eine Freundin der Frau wissen.

Ohne es jedoch ernst gemeint zu haben, beteuerte der Mann vor Gericht. Mehr noch: „Ich kann nicht ausschließen, dass ich so etwas gesagt habe, erinnern kann ich mich daran aber nicht.“ Denn er habe an jenem Tag bereits seit den Morgenstunden getrunken.

„Es wird stimmen, wenn mehrere Zeugen es sagen“, räumte der einschlägig vorbestrafte Mann ein. Dass seine Ex-Frau tatsächlich um ihr Leben gebangt habe, glaube er jedoch nicht. „Sie ist eine gute Schauspielerin.“

Mit der Trennung abgefunden

Diese wollte zum Prozess jedenfalls nicht erscheinen. Ihr geschiedener Ehemann habe alkoholisiert immer wieder zu Aggressionen und Gewalt geneigt, hatte sie zuvor bereits ausgesagt. „Ich trinke höchstens einmal im Monat, eher noch seltener“, entgegnete der Angeklagte. „Dann aber richtig.“

Mit der Trennung habe er sich mittlerweile abgefunden: „Das ist vorbei.“ Einem von der Richterin vorgeschlagenen Antiaggressionstraining stimmte der Mann sofort zu. Das Urteil, 10 Monate bedingte Haft, ist nicht rechtskräftig.