Chronik/Niederösterreich

Mödling: Parkplatz statt Wiese spaltet die Geister

Obwohl sie und ihre Familie vier Autos haben, würden sie sicher keinen der geplanten Parkplätze mieten. „Aus Protest“, wie eine Anrainerin zum KURIER sagte. Im Innenhof einer Gemeindesiedlung, wo jetzt eine Wiesenfläche mit alten, hohen Bäumen ist, soll in der Payergasse ein Parkplatz entstehen. Eine andere Anrainerin klingelt sich bereits durch die Nachbarschaft, um sich ein Stimmungsbild zu machen. „Viele wissen gar nichts von dem Projekt. Es war ein Flugblatt im Postkasten und ein Aushang“, sagt sie. Wegen Corona, rechtfertigt die Baugenossenschaft.

Konkret geht es um einen 3.000 m² großen Innenhof. Drei alte Bäume müssen für den Parkplatz weichen. Die Aufregung versteht Andreas Holzmann, Obmann der Baugenossenschaft Mödling, nicht: „An uns wurde nur eine Beschwerde herangetragen. Viele Mieter wünschen sich Parkplätze, deshalb haben wir das so geplant“, sagt er. „Wir sind gemeinnütziger Bauträger und verpflichtet nach ökologischen Bedingungen zu bauen und haben diesen Parkplatz ökologisch geplant“, sagt er. Unter anderem sollen 36 neue Bäume gesetzt werden.

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Parkplatzmangel sei allgemein ein Problem in diesem Stadtteil. Das Krankenhaus liegt gegenüber des Wohnhauses. Gerhard Wannenmacher (Grüne) wünscht sich ein Gebührenmodell für die öffentlichen Stellplätze statt einer Bodenversiegelung auf einer Grünfläche. Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) ist gegen ein Gebührenmodell als Lösung: „Da gäbe es auch keine Parkplatzgarantie für Anrainer.“