Chronik/Niederösterreich

Mit zwei Therapiehunden im Hospiz

Die Schiebetür öffnet sich, Eila und Tiffany flitzen herein. Die beiden werden im Landespflegeheim in St. Pölten schon sehnsüchtig erwartet. „Hallo Tiffany. Mei, du hast mir schon gefehlt“, ruft eine Dame. Doch für die Tagesgäste haben Anton Endsdorfer von der Rettungshundestaffel Niederösterreich und seine beiden „Ladys“, wie er sie oft nennt, keine Zeit. Es geht in die Hospizabteilung, wo schwerkranke Menschen ihren Lebensabend verbringen.

Eine von ihnen ist Anna Spiwak, die gerade zum Frühstück ein Wurstbrot verspeist. Die beiden Golden Retriever laufen zu ihr und schmiegen sich an ihre Füße. „Ich freu mich so, wenn sie bei mir sind“, sagt Spiwak und lächelt. Im Zimmer hat sie noch ein Leckerli, das sie den beiden Hunden füttert.

Zärtlichkeit

Endsdorfer ist mit den Therapiehunden viel unterwegs. Auf zwölf Heime kommen sie pro Woche, er kann sich vor Anfragen kaum retten. Dabei steckt hinter den Besuchen in der Geriatrie meist gar keine ausgeklügelte Therapie, es geht oft nur um den Kontakt zwischen Tier und Mensch. „Gerade ältere Menschen sind oft sehr einsam, es fehlt ihnen an Zusprache und Zärtlichkeit. Und es gibt Studien, die zeigen, dass Tiere mehr Wachheit, Leben und Heiterkeit auf die Station eines Pflegeheimes bringen“, berichtet Endsdorfer.

Damit es zu keinem Missverständnis kommt: Die pflegebedürftigen Menschen sind in der Einrichtung in der Landeshauptstadt sehr gut aufgehoben. Aber einige können ihre Tiere aus der Wohnung nicht ins Heim mitnehmen, weil sie die Betreuung überfordern würde. Andere haben keine Verwandten mehr. „Deshalb sind die Besuche der Therapiehunde auch so wunderbar für die Menschen“, erzählt Stationsleiterin Helga Knotzinger.

Frau Spiwak jedenfalls kann sich nur schwer von Eila und Tiffany trennen. „Wir kommen wieder“, verspricht Endsdorfer. „Darauf freue ich mich“, sagt die 75-Jährige.