Chronik/Niederösterreich

Millionen Euro für den Kampf gegen die Wassermassen

Erst im Mai deutete die Triesting ihre Gefährlichkeit an: Heftige Regenfälle ließen den Pegel mit jeder Minute steigen. Straßen standen unter Wasser, Schulen mussten geschlossen bleiben. Von schlimmere Schäden – wie etwa 2002 – blieben Gemeinden entlang der Triesting heuer verschont.

Der Gefahr begegnet man mit mehreren Projekten, etwa in Tattendorf, Berndorf, Hirtenberg oder Weißenbach sind sie schon umgesetzt. Zum jüngsten erfolgte vergangenen Freitag der Spatenstich: 1,8 Millionen Euro werden in ein Rückhaltebecken zwischen Kaumberg und Altenmarkt investiert. 85 Prozent zahlen Bund und Land, 15 die zwölf Gemeinden des Triesting Wasserverbandes. "Das neue Retentionsbecken wird bewirken, dass sich die Abflussmenge bei einem 100-jährigen Hochwasser um die Hälfte reduzieren wird", meint dessen Obmann Andreas Ramharter, Bürgermeister von Leobersdorf.

Im Herbst 2015 soll es fertig sein und 120.000 Kubikmeter Wasser fassen. Auf einer Fläche von acht Fußballfeldern kann das Wasser bis zu 6,4 Meter hoch stehen. "Zum Schutz von 35.000 Menschen, die allein im Triestingtal leben", so Ramharter. Weitere Projekte sind geplant (siehe Artikel unten).

860 Millionen Euro

Etwa ein Becken und Schutzbauten am Furtherbach, der in die Triesting mündet. Gemeinsame Kosten: 15 Millionen Euro. Oder der Hochwasserschutz in Leobersdorf um 2,5 Millionen. Eines der ehrgeizigsten Projekte entsteht im Pottensteiner Ortsteil Fahrafeld. Dort soll 2016 das zweitgrößte Retentionsbecken Niederösterreichs gebaut werden – mit einem Volumen von 700.000 Kubikmeter. Das größte mit 1,55 Millionen Kubikmeter hat Katzelsdorf/Leitha im Bezirk Wiener Neustadt.

Landesweit sind die Summen, die seit dem Jahrhunderthochwasser von 2002 investiert werden, noch beeindruckender. 628 Millionen Euro waren es bisher, bis zum Jahr 2023 werden es 860 Millionen sein. 360 Projekte wurden in den letzten Jahren fertig gestellt. "Alle haben sich während der letzten Hochwasserereignisse bestens bewährt und größere Schäden verhindert", ist der zuständige Landesrat Stephan Pernkopf zufrieden. An 110 Projekten wird derzeit gearbeitet.