Chronik/Niederösterreich

Meisterbrenner auf Goldkurs

Der entlegene Vierkanthof der Familie Hiebl in Reichhub bei Haag im Mostviertel ist ein einzigartiger Hort. Nirgendswo in Österreich werden derartig viele und vor allem höchst prämierte Edelbrände erzeugt und gelagert wie hier. Als Österreichs bester Edelbrenner hat Georg Hiebl seine Schatzkammer nun aber mit vier Goldmedaillen erweitert, die ihm und seinen Produkten die Tür auf den Weltmarkt weit öffnen.

Erstmals schickte Hiebl etliche Produkte zur "International Wine and Spirit Competition" (IWSC) nach London. "Es wurde gleich mein größter Erfolg. Vier Goldmedaillen, davon drei mit Zusatzprädikat, waren nicht zu erwarten", schildert der Chef der kleinen Brennerei, die bundesweit in den Feinschmecker-Shops und Spirituosen-Geschäften einen großen Namen hat.

Nachdem Hiebl 2013 bei Österreichs renommierter Schnaps-Olympiade "Destillata" mit 51 Medaillen, davon 19 Goldenen und zehn "Bränden des Jahres" zum ungekrönten Schnapskaiser gekürt wurde, begab er sich heuer aufs internationale Parket. Vier Mal Gold, zehn Mal Silber und einmal Bronze waren die tolle Ausbeute. Das bescherte noch dazu die Nominierung für den "Boutique Destiller of the Year", der im November in London gekürt wird. Nur zehn Destillerien weltweit sind dabei.

130 Edelgetränke

Gepunktet hat der Meisterbrenner bei den IWSC-Juroren vor allem mit einem Bockbierbrand, einer Vogelbeere, dem Brand von der Limoneras-Birne und mit dem Zimtgeist. Wie ganz wenige versteht es Georg Hiebl (www.die-schnapsidee.at) die Aromen von Früchten und Gewürzen in geistige Edelgetränke zu packen. Auf 130 Brände und Liköre, die auch exotischen Ursprung haben, hat er es bereits gebracht. Im Herbst wird er seinen Gin präsentieren. Aus 40 Früchten und Kräutern wählte Hiebl 17 für seinen ganz persönlichen Gin-Cuvee aus. Zuletzt heimste er bereits mit Whisky und Rum viel Lob ein. Sonst noch neu im Repertoire sind Schnäpse aus Mispeln, Pfefferminze, Maiwipferl oder Limette. Gut möglich ist, dass Besuchern der Destillerie in den nächsten Tag der Geruch der frisch gebrannten Dr.Guyot-Birne in die Nase steigt.