Chronik/Niederösterreich

Mautern: Post will mit Bürgern Frieden schließen

Groß war der Unmut als das Postamt in Mautern im  Bezirk Krems vor zwei Jahren geschlossen wurde. Mit einem Schlag verloren rund 6500 Menschen, die in drei Gemeinden wohnen, ihre Briefannahmestelle. Trotz  der Protestwelle  blieben die Verantwortlichen der Post stur und ließen sich nicht mehr umstimmen. Die neu eröffnete Postservicestelle in der Spar-Lebensmittelfiliale wirkt nun wie ein Friedensangebot an die Bewohner in Mautern und Umgebung.

„Das Briefvolumen ist zuletzt leider massiv zurückgegangen. Und nur mit dem Paketversand lässt sich ein  Postamt nicht aufrecht erhalten“, schilderte Post-Vorstandsmitglied Walter Hitziger  die Beweggründe aus  wirtschaftlicher Sicht.

Proteste

Wie berichtet, gingen nach dem Bekanntwerden der Amtsschließung in Mautern  und Umgebung die Wogen hoch. Einerseits konnten nur die wenigsten  verstehen, wie es sein kann, dass   ein großes Einzugsgebiet seine Post verliert. Andererseits wurde dem Post-Management vorgeworfen, dass die Filialschließung noch vor der Zustimmung der Regulierungsbehörde plakatiert wurde.

Wie auch immer. „Nach zwei Jahren ist die postlose Zeit wieder vorbei“, betonte  Bürgermeister Armin Sonnauer und strahlte während der  Eröffnungsfeier  Zufriedenheit aus. Sein persönlicher Vorteil: Er müsse nicht mehr nach Krems fahren, um etwa ein Paket abzugeben. „Die Parkplatzsuche ist dort mühsam. Und im Kremser Postamt stand man oft in der Warteschlange“, erklärte Sonnauer.

Die Servicestelle im Spar-Markt, bei der Brief-, Paket- und Bankdienstleistungen abgewickelt werden können,  sei vor allem für die älteren Bewohner eine Verbesserung der Lebensqualität. „Spar ist in NÖ als Postpartner schon mehr als 25-mal vertreten. Von diesen Synergien profitieren wir alle“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll, bevor er mit der Schere das Eröffnungsband zerschnitt. Die erste Transaktion war übrigens ein Retourpaket.