Massiver Felssturz in NÖ: Linienbus konnte rechtzeitig gestoppt werden
Haarscharf an der Katastrophe vorbei. So kann man die Auswirkungen des massiven Felssturzes bezeichnen, der am Montag die stark befahrene Aggsteiner Straße (B33) im Bezirk Melk unter sich begrub.
Ein Video zeigt, wie ein Mitarbeiter des NÖ Straßendienstes in letzter Sekunden vor den riesigen Gesteinsbrocken flüchten konnte, eine Radfahrerin erlitt bei dem Vorfall leichte Verletzungen und wurde ins Spital gebracht.
"Die Kollegen haben perfekt gearbeitet, umsichtig gehandelt und Menschenleben gerettet. Nur durch die sofortige Sperre der Straße, nachdem erste kleinere Steinbrocken abgegangen sind, konnte das Schlimmste verhindert werden“, berichtete am Dienstag FPÖ-Landesvize Udo Landbauer, der auch für den Straßendienst zuständig ist.
Bilder vom Ort des Geschehens zeigen zudem, dass ein Linienbus noch rechtzeitig vor den Geröllmassen gestoppt werden konnte. Seit Montag sind Experten mit der Ursachenforschung beschäftigt, Mitglieder der Feuerwehr Melk ließen dazu auch eine Drohne aufsteigen.
Sorge um Betriebe
„Jetzt geht es vor allem um Sicherheit in dreifacher Hinsicht“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein am Dienstag. Die Sicherheit der Helfer bei den Aufräumarbeiten habe oberste Priorität, weiters gehe es um die Sicherung des Hanges durch kontrolliertes Abtragen, da noch immer Geröll nachkomme.
Gedanken machen sich die Landesverantwortlichen aber auch um die Betriebe in der Region. „Diese Straße ist eine wichtige Ader für die Region“, betonte Mikl-Leitner. Speziell für den Radtourismus sollen nun rasch Lösungen gefunden werden, denn das Südufer wird pro Monaten von etwa 12.000 Radtouristen befahren. Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet, um über Alternativen nachzudenken.
In den kommenden Tagen sollen nun die Ergebnisse der Untersuchungen ausgewertet werden. Die Arbeiten selbst sollen laut Straßenbaudirektor Josef Decker von einer Baufirma übernommen werden. Wie lange die Abtragung des riesigen Geröllhaufens dauern könnte, ist Decker zufolge aber noch unklar.
„Nach dem gewaltigen Felssturz wird die Begehung des Steinmassivs vorbereitet. Dafür müssen unter anderem Anker und Sicherungen angebracht werden. Der NÖ Straßendienst ist dazu in enger Abstimmung mit einer Fachfirma. Gleichzeitig wird ein Konzept für die Felsräumung erstellt und erste Sanierungsmaßnahmen werden vorbereitet“, so Landbauer. Wie lange die Straße gesperrt bleiben wird, ist noch unklar.
"Höchste Vorsicht ist geboten"
Laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) gehen Geologen davon aus, dass noch weitere Steine auf die Straße stürzen könnten. „Im Bereich des Felssturzes ist höchste Vorsicht geboten. Die Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität, danach gilt es die Verkehrswege wieder schnellstmöglich frei zu machen. Die Einsatzkräfte und Geologen sind dabei, den Hang zu untersuchen und zu sichern und schon die Vorbereitungen für die Absprengung und den folgenden Abtransport des Felsmaterials zu treffen“, so Pernkopf.