Chronik/Niederösterreich

Klosterneuburg ist Feinstaub-Bundessieger

Von wegen Graz – die durch ihre Kessellage benachteiligte steirische Landeshauptstadt galt bisher als Österreichs unangefochtene Nummer eins in Sachen Feinstaubbelastung. Seit 2001 war die Messstelle „Graz-Don Bosco“ mit einer einzigen Ausnahme Jahr für Jahr jene mit den höchsten Feinstaub-Werten im Land.

Ab sofort gibt es in diesem traurigen Ranking aber einen neuen Führenden: Die nö. Klimabündnis-Gemeinde Klosterneuburg hat Graz beim Feinstaub den Rang abgelaufen. Wie auf der Homepage des Umweltbundesamts ersichtlich ist, wurden an der MessstelleKlosterneuburg B 14“ heuer bereits an 30 Tagen Überschreitungen des gesetzlichen Grenzwerts für PM10-Feinstaub registriert – öfter als irgendwo sonst in Österreich.

Zum Vergleich: Knapp hinter Klosterneuburg rangiert – wenig überraschend – Graz-Don Bosco, wo ebenso wie in Wien-Favoriten bisher 29 Überschreitungen im laufenden Jahr gemessen wurden; an bisher 28 Tagen wurde der Feinstaub-Grenzwert in Schwechat-Mannswörth, Linz und Graz-Ost überschritten.

Bisherige Rekord-Jahre waren in Klosterneuburg 2010 und 2011 mit insgesamt 42 Tages-Überschreitungen im ganzen Jahr. Da heuer bereits 30 Überschreitungen gemessen wurden, ist bis Jahresende mit einem neuen Rekord zu rechnen.

Westwind

Die Nachbarschaft zur Großstadt Wien taugt kaum als Erklärung für die hohen Feinstaub-Werte in Klosterneuburg: Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik sind die Hauptwindrichtungen mit fast 50 Prozent der Tage West bzw. Nordwest – an diesen Tagen kommt die Luft von Klosterneuburg nach Wien und nicht umgekehrt.

Sehr wohl einen Beitrag an den vielen Grenzwert-Überschreitungen dürfte hingegen die Lage der Klosterneuburger Messstation haben: Sie liegt direkt an der stark befahrenen B 14 – zwischen Bundesstraße, Franz-Josefs-Bahn und dem Betriebsgebäude der städtischen Müllabfuhr.www.umweltbundesamt.at