Keine Angst vor Künstlicher Intelligenz
Von Matthias Hofer
Künstliche Intelligenz (KI) spielt in der Wirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle. Damit heimische Betriebe nicht den Anschluss verlieren und um den Überblick über den aktuellen Stand der Technik zu geben, setzt die Wirtschaftskammer NÖ auf eine neue Initiative.
"Unseren Mitgliedsbetrieben diese zukunftsweisende Technologie näherbringen, Aufklärungsarbeit leisten und die Unternehmen bei der Umsetzung von KI-Projekten unterstützen“, umreißt WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl die Zielsetzung der KI-Initiative Niederösterreich.
Zu diesem Zweck habe die WKNÖ alle Kräfte gebündelt, so die Präsidentin: "Mit an Bord sind das WIFI NÖ, die Sparte Industrie der WKNÖ, die Sparte Information und Consulting der WKNÖ und die Technologie- und Innovationspartner (TIP). Alle Aktivitäten setzen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich um." Fachliche und wissenschaftliche Unterstützung gibt es von den Experten der New Design University und des Vereins „Austrian Society of Artificial Intelligence“.
"Keine Zukunftsmusik mehr"
Als Promotoren der KI-Initiative Niederösterreich fungieren der Obmann der Fachgruppe UBIT, Günter Schwarz, und Markus Leopold, Geschäftsführer der Firma INDAT in Rohrbach an der Gölsen. Am Beispiel der mit neuen Technologien bestens vertrauten INDAT GmbH zeige sich deutlich, so Präsidentin Zwazl, dass KI für die NÖ Betriebe längst keine Zukunftsmusik mehr sei, sondern bereits Eingang in das blaugelbe Wirtschaftsleben gefunden habe.
Obmann Schwarz spricht gerne von der "nicht natürlichen" Intelligenz: "Diese Technologie braucht den Menschen, um etwas zu lernen. Die Annahme, dass dadurch Arbeitsplätze vernichtet und Menschen übergangen werden, ist nicht richtig. KI ist Unterstützung für den Menschen."
"Denk digital!", lautet das Motto des ersten niederösterreichischen Digital-Kongresses, der am Donnerstag den Auftakt zur KI-Initiative bildete. Mit dabei waren die namhaftesten Player der Branche – wie Microsoft, Google, IBM und Kapsch, ebenso Experten der "Austrian Society of Artificial Intelligence“. In der KI-Erlebniszone konnten Kongress-Teilnehmer neue technische Lösungen direkt mit den Anbietern ausprobieren.
Weitere Schritte
Ab September wird den Betrieben ein eigener KI-Space zur Verfügung stehen. Dazu wird im tede-Z St. Pölten ein eigener Raum umgestaltet, wo verschiedene KI-Technologien ausprobiert, Projekt- und Entwicklungs-Workshops durchgeführt und Schulungen abgehalten werden können.
Ab Herbst werden KI-Themenevents die Reihe der etablierten Technologiegespräche am WIFI NÖ ergänzen. Diese moderierten Abendveranstaltungen widmen sich speziellen branchenübergreifenden KI-Anwendungsfeldern oder branchenbezogenen Themenstellungen, etwa was die Haftungsfragen beim Einsatz von KI betrifft oder der Frage des intelligenten Chatboteinsatzes.
Im November 2019 wird die KI-Akademie am WIFI Niederösterreich starten. Diese ist ein modulares Ausbildungsprogramm für künftige KI-Manager, die hier die wesentlichen Grundlagen für die Umsetzung von KI-Projekten in Unternehmen vermittelt bekommen.
Bei der Umsetzung von konkreten KI-Projektideen werden die NÖ Betriebe von den Technologie- und Innovationspartnern der Wirtschaftskammer und des Landes Niederösterreich laufend unterstützt.