Chronik/Niederösterreich

Kehrtwende bei Angelobung sorgt für Stress

Mitten ins politische Kreuzfeuer rund um das Bundesheer sind die Verantwortlichen des Jägerbataillons 12 in der Amstettener Ostarrichi-Kaserne und der Mostviertelgemeinde Seitenstetten geraten. Die für kommenden Freitag angesetzte Angelobung von 260 Rekruten wurde aus Spargründen zuerst von Seitenstetten in die Kaserne verlegt. Nach der heftigen Debatte über die Streichung der öffentlichkeitswirksamen Gelöbnis-Zeremonien in Orten, hat Minister Gerald Klug ein Machtwort gesprochen (der KURIER berichtete). Die Angelobungsfeier des Jägerbataillons wird jetzt doch wieder in Seitenstetten stattfinden.

"Ich war sehr überrascht, als mich am Samstag auf der Heimfahrt vom Urlaub plötzlich Minister Klug am Handy angerufen hat und anfragte ob die Angelobung jetzt doch bei uns möglich wäre", erzählt Seitenstettens Bürgermeister Franz Deinhofer.

Nach Rücksprache mit Niederösterreichs Militärkommandant Rudolf Striedinger am Sonntag kann die Heeresfeier jetzt im Hof des Stiftes Seitenstetten (18 Uhr) mit allen militärischen Ehren samt Großen Zapfenstreich von der Militärmusik abgehalten werden. Davor wird außerhalb des Stifts auch die Gulaschkanone dampfen und eine Waffenschau aufgebaut werden.

Das von Minister Klug kreierte Adjektiv "situationselastisch" bestimmt nun die hektischen Vorbereitungen in der Gemeinde Seitenstetten. "In der letzten Gemeindezeitung haben wir die Bevölkerung eingeladen. Im nun fertig gedruckten Gemeindebrief haben wird die Leute von der Absage informiert. Um nicht die ganze Zeitung noch einmal drucken zu müssen, legen wir jetzt Informationszettel bei, dass die Veranstaltung jetzt doch wieder bei uns ist", sagt Deinhofer.

Auch das Amstettener Garnisonskommando unter Oberstleutnant Markus Prammer ist ob der Kehrtwende gefordert. Ehrengäste müssen mit neuen Einladungen umdirigiert, Ehrenzüge des Bataillons und der Tradtionsverbände, sowie des Kameradschaftsbundes, in die neue Situation eingewiesen werden.

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