Chronik/Niederösterreich

Katze Franzi berichtet über das Klosterleben

Franzi ist ein spirituelles Tier. Schon immer streunte die Katze gern rund um das Franziskanerkloster in Maria Enzersdorf, NÖ. Nun hat Franzi ein neues Revier erobert: Das Klarissenkloster, gleich ums Eck der Franziskaner, ist ein geheimnisvoller und aufregender Ort für eine Katze. Und da Franzi eine moderne Katze ist, schreibt sie in einem Blog über ihre Erlebnisse bei den Klarissen.

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Alles begann am Aschermittwoch 2013. Katze „Franzi“ gab ihre Eindrücke vomLeben der Franziskaner in Maria Enzersdorfim Internet wieder. Seither hat Franzi eine große Fangemeinscahft um sich versammelt. So "hautnah" wie sonst erlebt selten jemand das Klosterleben. Seit Franzi ihre Streifzüge bis ins nahegelegene Klarissenkloster ausgedehnt hat, gilt das umso mehr. Denn die sieben Klarissen leben in Maria Enzersdorf in strenger Klausur. Ihre Aufgabe ist das Gebet für andere, ihr einziges Einkommen sind Spenden von Menschen, die es gut mit ihnen meinen.

Von Kirchenputz bis zum Papst

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Franzi bloggt aber nicht nur über das Klosterleben, sondern auch über alltägliche Ereignisse aus dem Kirchenumfeld. So wurde etwa im März die Kirche in Maria Enzersdorf von Spinnweben gereinigt. Die Wahl des neuen Papstes Franziskus I. wurde natürlich auch im Blog behandelt: "Als ich, die Klosterkatze, dann hörte, dass der neue Papst sich Franziskus I. nennen wird, war ich so glücklich, wie das letzte Mal, als ich drei Klostermäuse auf einmal gefangen habe."

Hinter dem Blog stehen die Ordensgemeinschaften Österreich. Mediensprecher Ferdinand Kaineder freut sich über die große Nachfrage am Katzenblog. „Katzenaugen sehen mehr. Auf der Suche nach einer Klosterkatze kam ich – wie könnte es anders sein – bald zu den Franziskanern. Franzi lief dort ein und aus und war schnell bereit, darüber auch anderen zu erzählen, die Interesse am Klosteralltag haben.“ Dass Franzi jetzt auch um die Mauern des Klarissenklosters schleicht, bringe wieder neue Geschichten ins Blickfeld. Weitere Blogs aus anderen Klöstern sind nicht ausgeschlossen.

Hightech-Kloster

Es ist kein Zufall, dass der tierische Blog gerade aus Maria Enzersdorf kommt. Die dort ansässigen Mönche sind bekannt für ihre Technik-Affinität. Hinter den jahrhundertealten Mauern des Wallfahrtsortes steckt modernste Technik. Eine der jüngsten Errungenschaften: Die Kirchentüren sind - österreichweit einzigartig - mit Fingerprint-Sensoren versehen. Gläubige erhalten mit einer kurzen Berührung Einlass. Und das rund um die Uhr. "Ursprünglich haben wir das System aus Sicherheitsgründen angeschafft. Allein im vergangenen Jahr hatten wir fünf Diebstähle", erklärt Pater Thomas Lackner. Und es gibt weiter Ideen: "Wir überlegen, Webcams auf dem Friedhof in den Laternen zu installieren. So kann man etwa das Grab der Eltern besuchen, auch wenn man nicht hier wohnt. Auch gegen Vandalismus kann das helfen", meint Lackner. Derzeit bietet das Kloster z.B. auch einen virtuellen Kirchenrundgang an.