Chronik/Niederösterreich

Kampagne für Gemeindefusion von Stadt und Land

Mit einer spektakulären Forderung lässt die ÖVP in Wieselburg zum Jahresstart aufhorchen. Die Minderheitsfraktion im städtischen Gemeinderat startet nämlich eine breite Kampagne für einen Zusammenschluss der Stadtkommune mit der Gemeinde Wieselburg-Land. "Die Zusammenführung der beiden Gemeinden ist mein wichtigstes Ziel", sagt der neue ÖVP-Stadtparteichef Andreas Platzer.

Effizienz, Wirtschaftlichkeit und mehr Bürgernähe sei von einem fusionierten Wieselburg zu erwarten, glaubt Platzer. An drei Info-Ständen in der Stadt und auf der Internetplattform Facebook sollen Unterschriften gesammelt werden. "In einer internen Umfrage haben 85 Prozent einen Zusammenschluss begrüßt", berichtet Platzer. Mit rund 7200 Einwohnern wäre ein geeintes Wieselburg die größte Gemeinde im Bezirk Scheibbs.

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Rückendeckung kommt von Karl Gerstl, ÖVP-Bürgermeister von Wieselburg-Land. "Stadt und Land arbeiten bereits jetzt beim Schulwesen, bei Abwasserverband bei der Feuerwehr oder in der Musikschule vorbildlich zusammen. Ich wäre dafür", sagt Gerstl (im Bild links).Er betont das gute Verhältnis zur von der SPÖ dominierten Stadt. Dort erfährt SPÖ-Bürgermeister Günther Leichtfried zwar vom KURIER vom Vorstoß der VP-Riege, grundsätzlich sieht auch er eine Fusion positiv.

"Das muss aber völlig emotionslos und mit voller Beteiligung der Bevölkerung passieren", sagt der Stadtchef. Eine Bürgerbefragung in Stadt und Land wäre eine notwendige Basis für den Zusammenschluss, glaubt Leichtfried. Dass die Sache nun von der ÖVP parteipolitisch gestartet wird, hält Leichtfried für weniger optimal. Platzer dazu: "Natürlich wollen wir da als Opposition aufzeigen. Aber dahinter steht ein klarer Wunsch der Bürger."