Chronik/Niederösterreich

Käpt'n Dros schart seine Piraten um sich

Im August 2014 erreichte den Bürgermeister von Waldkirchen an der Thaya der Antrag, die 550-Seelen-Gemeinde im nördlichen Waldviertel möge an alle sieben Weltmeere angebunden werden. Zu den Vorteilen des Projekts würden die „nachbarschaftsfördernde Belebung der Grenzregion“ sowie die „Schaffung von Hunderten neuen Arbeitsplätzen“ zählen.

Ernsthaft abgestimmt hat der Gemeinderat über den Vorschlag zwar nicht. Die Botschaft des „Waldkirchner Oberpiraten“ (wie Bürgermeister Rudolf Hofstätter Antragsteller Walter Schattauer nennt) wurde aber verstanden: Der gesamte Ort möge – über Parteigrenzen hinweg – hinter dem „Käpt’n Dros“-Ferienspiel stehen.

Und das tut er.

Für Jung und Alt

Kommenden Samstag (22. August) ist es wieder so weit. Von 10 bis 17 Uhr werden rund 400 Teilnehmer Waldkirchen zur Piraten-Hochburg machen. Auf einem 6,5 Kilometer langen Parcours erwarten die Besucher jeden Alters kurzweilige wie auch lehrreiche Spiele: das Flaggenalphabet will ebenso beherrscht sein, wie Segelflicken oder Kompasslesen.

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Und zwar bei jedem Seegang – sprich: bei jedem Wetter. („Piraten fürchten den Regen nicht“, sagt „Käpt’n Dros“ Walter Schattauer.) Am Ende des Tages wird jedes teilnehmende Kind am Piratenschatz beteiligt. Anmeldungen sind über dieGemeinde-Homepage möglich.

Impulse setzen

Bei dem Spektakel, das 2014 zu einem der „Coolsten Ferienspiele Niederösterreichs“ gekürt wurde, sitzt die ganze Gemeinde in einem Boot: „Alles, was Füße hat, ist dafür unterwegs“, erklärt Hofstätter. Unter Ägide des Dorferneuerungsvereins beteiligen sich sieben Vereine, sämtliche Feuerwehren, das Thayaland Kleinregionsmanagement, „Dynamite Tours“ sowie Vier-Hauben-Koch Helmut Österreicher an der Umsetzung.

Womit wir wieder beim eingangs erwähnten Antrag wären: „Käpt’n Dros“ – mit Abstand die größte Veranstaltung in der Region – fördert tatsächlich die gelebte Nachbarschaft und erfordert viel (ehrenamtliche) Arbeit.

Die Organisatoren, Schattauer und seine Frau Elfi, wollen mit dem Projekt Impulse setzen. Entstanden ist die Idee, weil die Gemeinde unter der Abwanderung leidet. „Es gibt, vom Radweg abgesehen, kaum Tourismus und wir wollten für Besucher interessant werden“, sagt Hofstätter. Das große Interesse an „Käpt’n Dros“ gibt den Veranstaltern Recht.