Job-Training für Frauen im Brautsalon
Die junge russische Migrantin Maya spielt mit ihrer Violine auf, fesche Damen schlüpfen an ihrem Arbeitsplatz in die Rollen von Models und inszenieren eine perfekte Moden-Gala. Die Eröffnung eines Brautmoden-Salons mit Secondhand-Roben ist nicht nur für das etablierte Amstettener Frauenbeschäftigungsprojekt UNIDA ein besonderes Ereignis.
Langzeitarbeitslose, Wiedereinsteigerinnen, aber auch Klientinnen, die in der Arbeitswelt noch nie einen Platz fanden, werden bei UNIDA an ein eigenständiges Erwerbsleben herangeführt. Neben Büro- und Haushaltshilfe sowie Deko-Handwerk dient der bestens eingeführte Secondhand-Shop, der sich in der Amstettener Ybbsstraße befindet, als ein- bis zweijährige Ausbildungs- und Arbeitsstelle. Sogar ein Lehrabschluss ist hier möglich.
Mit dem neu eingerichteten Brautsalon haben Betreuerin und Shop-Chefin Michaela Zeinzinger und ihr Team nun eine richtige Marktnische besetzt. 130 Kleider für Bräute, Zubräute, Blumenmädchen, dazu feine Abendroben für den Hochzeitstag kann das UNIDA-Team anbieten. Die zum Großteil nur an einem Tag getragenen, oft sündteuren Stücke werden auf Kommission übernommen. „Findet das Kleid eine Käuferin, bekommt die frühere Besitzerin den vereinbarten Preis. Mittlerweile haben wir auch schon Kundinnen, die ihr Hochzeitskleid bei uns nur mieten. Das Interesse wächst ständig“, erzählt Zeinzinger. Aufgebaut hat sie ihr charmantes Warenlager über Kontakte auf der Internetplattform facebook.
Für UNIDA-Chefin Susanne Leitner-Posch, die mit ihrem Team heuer schon mehr als 100 Frauen am Weg zurück in die Job-Welt betreut hat, ist der Brautsalon ein besonderes Juwel im Angebot.