Chronik/Niederösterreich

Jetski-Unglück: "Sperrzone nicht erkennbar"

Plötzlich kam ein schwarzes Ding auf uns zu. Wir waren chancenlos, ich hatte Todesangst." Roman Weichselbaumer, 45, einer von neun Zusehern, die am Sonntag beim Unfall bei der Jetski-EM am Donausee in Weitenegg in NÖ verletzt worden sind, liegt mit schweren Prellungen im Spital Amstetten. Er ist froh, dass das Unglück nicht schlimmer geendet hat. Eine 47-jährige Frau und ein zehnjähriges Mädchen durften die Spitäler bereits wieder verlassen.

Beschuldigungen der Veranstalter, die Unfallopfer hätten sich den Sicherheitsbestimmungen widersetzt, weist Weichselbaumer aus Perg in OÖ vehement zurück. Wie berichtet, war bei einem der EM-Jetski-Rennen ein 300-Kilo-Gefährt eines Tschechen außer Kontrolle geraten und in die Zuschauermenge am Ufer gerast. "Fakt ist, dass dort, wo die Leute verletzt wurden, eine Sicherheitszone vorgeschrieben war", berichtet ein Polizist. Die Exekutive überprüft nun, ob der Veranstalter die Auflagen missachtet und fahrlässig gehandelt hat.

Wie im Internet zu Berichten über den Unfall mehrfach gepostet wurde, behauptet auch Weichselbaumer, dass er und seine Frau von einer Sperrzone nichts bemerkt haben. Gewarnt seien sie nie worden. "Wir waren erst gekommen, ich habe mich sogar erkundigt, wo man sich aufhalten darf. Ich wollte Fotos schießen, da haben wir uns auf die Böschung gesetzt", sagt der Verletzte. In der Nähe seien sogar Bierbänke gestanden.

"Mangelnde Disziplin"

Anderes berichtet der von der Behörde für die Sicherheit beauftragte Bürgermeister Karl Heinz Spring aus Leiben. Es habe am betreffenden Platz sehr wohl Absperrungen, Warnschilder und genügend Einsatzpersonal gegeben. Mangelhaft sei aber die Disziplin mancher der 3000 Besucher gewesen. Ordner hätten mehrmals mit Müttern, die ihre Kinder während des Events baden ließen, Diskussionen gehabt. Bis zum Unfall hätten die Leute eine Top-Veranstaltung erlebt.

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