Chronik/Niederösterreich

Hotel-Überfall vereitelt

Einem gefährlichen Komplott, das auch blutig hätte enden können, sind nun Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ auf die Schliche gekommen. Die Fahnder konnten vier Personen verhaften, die einen Überfall auf ein Hotel und einen Lebensmittelmarkt verüben wollten. Zudem wurden mehrere Waffen sichergestellt.

Am 14. Oktober wurden die Beamten der Gruppe Menschenhandel auf einen 47-Jährigen Kosovaren aufmerksam, der mit einer Maschinenpistole ein Hotel in Gablitz überfallen wollte. Eine 46-jährige Rumänin, die in dem Hotel arbeitete, hätte dabei als Mittäterin fungieren sollen.

"Die Frau hatten bei dem Verdächtigen Schulden. Wenn sie ihm bei dem Raub geholfen hätte, dann hätte er ihr etwas nachgelassen", schildert ein Ermittler die Ausgangslage.

Während der 47-Jährige den Coup plante, stand er schon unter Beobachtung des Landeskriminalamtes. Bei den Observationen bemerkten die Kriminalisten auch, dass der Kosovare noch weitere Mittäter (29 und 34 Jahre alt) rekrutierte. Außerdem hatte sich die Bande eine Faustfeuerwaffe und eine Kalaschnikow besorgt. Auch der Fluchtweg stand angeblich schon fest. Der mutmaßliche Haupttäter wollte sich nach dem Überfall in Richtung Spanien absetzen.

Am 22. Oktober hätte der Hotel-Überfall schließlich über die Bühne gehen sollen. Die Bande traf sich in Gablitz, schließlich wurde das Vorhaben aber auf den nächsten Tag verschoben.

Rascher Zugriff

Am Rückweg, quasi im Vorbeifahren, nahmen die Kosovaren einen Lebensmittelmarkt im 14. Wiener Gemeindebezirk ins Visier. Mit einem Messer und Pfefferspray bewaffnet, betrat der Kopf der Bande das Geschäft, während ein Komplize Schmiere stand. Aber auch hier kam es nicht zur Tat. Minuten später brausten sie mit dem Auto davon.

Weit kamen sie allerdings nicht. Denn kurze Zeit später stürzte sich ein vermummter Kommandotrupp auf sie – die Cobra hatte die Verhaftung übernommen. Für die Frau klickten in Gablitz die Handschellen.

Laut Polizei zeigten sich die Verdächtigen bei den Einvernahmen teilweise geständig. Im Hinterhof einer Baufirma im 15. Bezirk konnten schließlich auch die Maschinenpistole, eine Gastpistole und Munition sichergestellt werden.

Die Fahnder betonen, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Geklärt werden muss noch, woher die Bande die Waffen hatten. Das Quartett sitzt mittlerweile in der Justizanstalt Wr. Neustadt und wartet dort auf den Prozess.