Chronik/Niederösterreich

Hochwasser: Geldspritze für den Flutschutz

570 Millionen Euro wurden seit dem Jahrhunderthochwasser 2002  in Flutschutzmaßnahmen investiert. Zuletzt  verbauten Bund, Land und Gemeinden jährlich knapp 60 Millionen Euro. Jetzt wird aufs Tempo gedrückt. 7,5 Millionen Euro sollen dabei helfen.

Bund und Land stocken ihren Anteil heuer um jeweils drei Millionen auf. Jene Gemeinden, in denen Hochwasserschutzbauten anstehen, müssen gemeinsam 1,5 Millionen Euro drauflegen.

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"Wir haben erkannt, dass unsere 60 Millionen für einen raschen Ausbau heuer nicht ausreichen", sagt Landeshauptmann Erwin Pröll. Projekte, die bereits genehmigt wurden, wolle man nicht auf die lange Bank schieben. Die Zeit drängt: Wasserrechtliche Genehmigungen gelten für drei Jahre. Wird innerhalb dieser Zeit nicht gebaut, muss das gesamte Behördenverfahren wiederholt werden.

Aktuell geht es um drei spezielle Projekte. Am Kremsfluss könne nun der dritte Abschnitt um ein Jahr vorgezogen und "bis 2015, 2016 fertiggestellt" werden. Das fünf Gemeinden schützende Projekt "Kamp Nord" wird um zwei Jahre vorgezogen, ein weiteres in Strass ist ebenfalls baureif. Insgesamt bedeuten die drei Maßnahmen Hochwassersicherheit für rund 10.000 Einwohner.

"Unsere Zahlen belegen, dass es wesentlich sinnvoller ist, in Schutzbauten zu investieren, als später Schäden zu reparieren", sagt Pröll. Mit einer in Hochwasserbauten investierten Million Euro würden Sachgüter im Wert von sechs Millionen Euro geschützt.

Finanzministerin Maria Fekter hält die Strategie Niederösterreichs für sinnvoll. Die drei Millionen Euro des Bundes seien angesichts gedämpfter Konjunkturprognosen und im Hinblick auf Beschäftigung "gut angelegt". Der Katastrophenfonds des Bundes  bleibt laut Fekter unangetastet: "Das ist frisches Geld."

270 Schutzvorhaben wurden in den vergangenen zehn Jahren in NÖ umgesetzt, 110 weitere sind im Bau.