Hinterholzer übernimmt auch das Amt des Bürgermeisters
Oed-Öhling."Es ist der Spaß an der politischen Arbeit und der direkte Umgang mit der Bevölkerung." Michaela Hinterholzer, die langjährige Mostviertler ÖVP-Landtagsabgeordnete und Multifunktionärin in verschiedensten Bereichen besinnt sich ihrer politischen Wurzeln. Sie wird in ihrer Heimatgemeinde Oed-Öhling (Bezirk Amstetten) ab Juli das Amt des Bürgermeisters übernehmen.
Ortschef Josef Dirnberger, 66, will nach über zehn Jahren im Amt in den politischen Ruhestand treten. Er und ÖVP-Vizebürgermeisterin Beate Peko haben für den 30. Juni den Rücktritt angekündigt. Zum neuen Vize wird die ÖVP mit ihrer Absoluten (14 VP, 3 SP, 2 FP) geschäftsführenden Gemeinderat Martin Kattner (Bauernbund) vorschlagen.
"Ich war noch nie in einer Gemeinderatssitzung", gesteht die im Parteivorstand einstimmig als Bürgermeisterkandidatin nominierte Hinterholzer. Dennoch sei sie durch die Beschäftigung mit Landesgesetzen fast ständig mit Gemeinde- und Bürgermeisterarbeit beschäftigt. Die vielseitige Politikerin nahm sich bei ihrem Entschluss ein Beispiel an den Landtagskollegen. "Zwei Drittel von ihnen sind Bürgermeister oder Vizebürgermeister", erklärt sie. Möglich ist die Wahl auch, weil sie auf der ÖVP-Gemeinderatswahlliste von 2010 aufscheint. Ihr Ehemann Gerhard,der bislang einen Sitz im Gemeinderat inne hatte, wird dieses Mandant Ende Juni aufgeben. Die zusätzliche Arbeit schätzt die Unternehmerin Hinterholzer, die auch NÖ Hilfswerk-Präsidentin, NÖ Innungsmeisterin, Eco-Plus Vize-Vorsitzende und einiges mehr ist, als machbar ein. In gewissen Bereichen möchte sie aber kürzer treten, kündigt sie an. Landtagsabgeordnete und Hilfswerk-Chefin bleibt die im Mostviertel omnipräsente Polit-Lady aber fix. Ermutigt zur "gut überlegten Entscheidung", das Bürgermeisteramt zu übernehmen, dürften Hinterholzer auch ihre Vorzugstimmengewinne bei der vergangenen Landtagswahl haben. Da war sie Stimmenkaiserin in NÖ und ein Gutteil der ÖVP-Stimmen in Oed-Öhling hatten auch ein Kreuzerl bei "HiHo".
Die Gemeinde Oed-Öhling hat sich in den vergangenen Jahren als Wohngemeinde am Rand von Amstetten prächtig entwickelt und steht finanziell gut da. Mit 1943 Einwohnern ist die Bevölkerungszahl seit 1991 um 30 Prozent gewachsen. Verstärkter Wohnbau ermöglichten den Zuzug vieler junger Familien. Was sich auch in den schon von derAuflösung bedrohten beiden Volksschulen in der Gemeinde sehr positiv niederschlägt. Im Hintergrund half Hinterholzer auch schon bisher kräftig mit, wenn es galt bei Förderstellen im Land Niederösterreich optimale Ergebnisse zu erzielen. Noch-Bürgermeister Dirnberger: "Ein guter Zugang zum Land ist natürlich unglaublich wertvoll".