Chronik/Niederösterreich

Harte Schläge, aber Ort wehrt sich

„Wir können doch nicht aufhören und zusperren. Aber im Moment kommt ein Schlag nach dem anderen.“

Noch kein Jahr im Amt prasselt auf Bürgermeister Manfred Gruber und seine Gemeinde Hollenstein im Bezirk Amstetten eine Hiobsbotschaft nach der anderen herein. Der Polizeiposten soll der Sicherheitsreform zum Opfer fallen, Bagger reißen gerade die Gleise der alten Ybbstalbahn ab. Zu allem Überdruss ließ der Winter im Skigebiet am Königsberg bisher fast völlig aus.

Die Perspektiven für die 1730 Einwohner-Gemeinde erscheinen alles andere als rosig. Ein Lokal-Augenschein am sonst um diese Zeit von bunten Skifahrern bevölkerten Königsberg vermittelt am ersten Blick Tristesse. Schneekanonen glotzen auf braungrüne Hänge, neue Pistenraupen verharren in Starre. Doch die beiden Investoren Herbert Zebenholzer und der Bergwirt Peter Jagersberger versichern: „Wir geben nicht auf.“ Zebenholzer lässt sich auch nach dem Schockerlebnis vor Beginn der Semesterferien nicht entmutigen. Unermüdlich rackerten er und seine Helfer für perfekte Pisten. Aber: „Gegen einen Föhnsturm mit 14 bis 16 Grad bist du machtlos.“

Investitionen

Der Liftboss ist aber zuversichtlich. Ein neuer Kühlturm steht für die Beschneiung parat. Im 200.000 Euro schweren Programm stecken drei neue Schneekanonen und eine modern Pistenraupe. Wenn es die Witterung in den nächsten Wochen zulässt, gibt’s in dieser Saison noch perfekte Pisten mit Maschinenschnee. „Vereine und Skikursgruppen sind dann sicher wieder hier“, sind die Königsberg-Manager überzeugt. Dass andere Skiorte mit Millionen aus der Kassa des Landes NÖ gespeist werden, wird dann doch wehmütig und kritisch kommentiert.

Statt Trübsal zu blasen, wird der momentane Vorfrühling genutzt. Naturparkführer Paul Jagersberger bereitet bereits den auf dem Fünf-Elemente-Wanderwegen erreichbaren Kräutergarten am Berg für die Saison vor. Ausflugstourismus am Königsberg ist ein Herzstück der Zukunftspläne im Ort. So wie das auch als schönstes Flussbad Österreichs ausgezeichnete Bad in der Ybbs. „Wir haben nur die Chance auf den Tourismus“, sagt Ortschef Gruber. Erst vor einer Woche traf die Lenkungsgruppe mit einer Profi-Agentur zusammen. Ein neues Tourismuskonzept steht an. Gruber:„Es lohnt sich, für diesen Ort zu kämpfen“.