Chronik/Niederösterreich

Happyland als Fass ohne Boden

Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis der überarbeitete und um fünf Millionen Euro abgespeckte Masterplan zur Renovierung des Freizeitzentrums Happyland vorlag. Wir berichtet, soll die gemeindeeigene Multisport-Anlage bis Ende 2015 um 14 Millionen Euro saniert und attraktiviert werden. Finanziert werden die Arbeiten mit Bankkrediten.

Schon bei der Präsentation des Masterplans im Gemeinderat übte der grüne Stadtrat Sepp Wimmer Kritik am Finanzierungskonzept und bezeichnete den Finanzplan als „unrealistisch“. Nun legt Wimmer nach: Die vorgelegten Zahlen seien „reines Wunschdenken“ und würden auf einer 50-prozentigen Umsatzsteigerung basieren, die es „nicht geben wird“.

Besonders sauer stößt dem Grün-Politiker die Aussage auf, die Renovierung werde trotz des 14-Millionen-Euro-Kredits mit maximal 300.000 Euro Mehrkosten pro Jahr zu Buche schlagen: „Das kann man nur als Budget-Trick bezeichnen; die Kosten werden unser Budget sprengen.“

Wimmer hat nachgerechnet und kommt auf ganz andere Zahlen: Demnach würden ab 2016 allein die Kreditraten 785.000 Euro pro Jahr ausmachen. Dazu komme der Betriebsabgang von heute bereits mehr als 900.000 Euro: „Unsere jährlichen Kosten würden sich verdoppeln“. Er fordert die Aufschnürung und nochmalige Berechnung des Sanierungskonzepts unter finanzieller Einbindung von Sponsoren, Vereinen und strategischen Partnern.

Wirtschaftsstadtrat Martin Czerny (ÖVP) weist die Kritik zurück. „Wimmer hat wohl die Zahlen verwechselt. Den Kreditraten muss man die höheren Einnahmen gegenrechnen.“

Czerny erwartet sich nach der Sanierung dank besserer Energieeffizienz und höherer Auslastung ein deutlich besseres Betriebsergebnis des Freizeitzentrums: „Der reine Betriebsabgang ohne Investitionen wird von heute 780.000 auf 285.000 Euro pro Jahr sinken.“ Unter dem Strich erwartet der Wirtschaftsstadtrat, dass die jährlichen Happyland-Gesamtkosten inklusive Kreditrückzahlung von heute 920.000 € auf 1,137 Millionen Euro steigen.