Chronik/Niederösterreich

Hallenbad-Umbau wird eine Million Euro teurer

Eigentlich hätte der Saunabereich des Tullner Hallenbads im Zuge der Renovierung lediglich um einen Außenbereich erweitert, aber ansonst unverändert bleiben sollen. Doch nun kommt es anders: Marode Leitungen, feuchte Wände und ein veraltetes Lüftungssystem zwingen die Stadt zur Errichtung einer komplett neuen Saunalandschaft.

Das wirkt sich drastisch auf Zeitplan und Kosten der Sanierung aus: Statt wie geplant in den kommenden Wochen wird die Sauna erst mit dem restlichen Bad im September 2014 wieder in Betrieb gehen. Die Mehrkosten betragen rund 700.000 €.

Der Gemeinderat soll am Mittwoch eine Ausweitung der Baukosten um eine Million Euro auf 5,5 Millionen beschließen – 300.000 € bleiben als Reserve für weitere teure „Überraschungen“.

„Kanalgeruch“

Die Opposition kritisiert, dass man erst während der Arbeiten auf den Mehraufwand gekommen sei und ortet Planungsmängel: „Wir haben von Anfang an davor gewarnt, dass die Hallenbad-Sanierung teurer kommt“, sagt die Grüne Stadträtin Liane Marecsek und kündigt an, den Mehrkosten nicht zuzustimmen.

Ähnlich argumentiert SPÖ-Fraktionschef Harald Wimmer: „Es gab seit Jahren Beschwerden über Kanalgeruch in der Sauna. Das ist doch ein Hinweis auf marode Leitungen.“ Den Mehrkosten wird er trotzdem zustimmen: „Weil die Sanierung des Bads auch unser Wunsch war“, sagt Wimmer.

ÖVP-Vize Harald Schinnerl sagt, die Mehrkosten seien auch behördlichen Auflagen an Tauchbecken und Entlüftung geschuldet: „Es ist kein Schaden entstanden. Die Kosten steigen, aber dafür bekommen wir eine neue Sauna.“