Junger Brandstifter in Haft
Die nächste dramatische Brandstiftung und zugleich der Tod des beliebten Bürgermeisters brachten Samstagabend die Stadt Hainburg in Niederösterreich in einen regelrechten Ausnahmezustand. In der Serie von 21 ungeklärten Brandlegungen seit dem Sommer war diesmal gar das Feuerwehrhaus das Ziel eines Brandanschlages. Sonntag konnte die Polizei einen 22-Jährigen festnehmen, der vorerst nur gestand, bei der Feuerwehr gezündelt zu haben.
„Ich bin zufällig mit einem Kameraden ins Feuerwehrhaus gekommen und hab’ das Feuer entdeckt. Wer weiß, wie das sonst ausgegangen wäre“, erzählte der Hainburger Feuerwehrkommandant Christian Edlinger betroffen. Er schlug Alarm und begann mit den Löscharbeiten. In einem Abstellraum mit Reinigungsmittel und Utensilien für Feuerwehrfeste hatte ein vorerst Unbekannter gegen 19.40 Uhr Packungen mit Papierhandtüchern angezündet.
Das Feuer konnte nur mithilfe von schweren Atemschutzgeräten gelöscht werden. Der Schaden ist nicht unbeträchtlich. So wurden wichtige Kabel durch die Flammen durchgeschmort. Die Automatiktore des Zeughauses können jetzt nur händisch aufgezogen werden. Ob der Attentäter durch ein offenes Fenster oder auf andere Weise ins Feuerwehrhaus gekommen war, konnte Edlinger nicht sagen.
Festnahme
Nicht zuletzt wegen des Todes von Bürgermeisters Karl Kindl, 59, am Nachmittag, wegen der heimtückischen Feuerserie und insgesamt 260 Einsätzen im Jahr 2013 herrscht unter den Feuerwehrleuten eine enorme Anspannung, sagte Edlinger. Viele von ihnen waren Sonntagvormittag in der Feuerwehrzentrale. Dort und in der Stadt war die Festnahme des jungen Hainburgers durch Beamte des Landeskriminalamts NÖ natürlich das meistdiskutierte Thema.
Umfangreiche Erhebungen in den vergangenen Wochen hätten zum Verdächtigen geführt, sagte Chefermittler Erich Rosenbaum. Das Motiv des Mannes für den Anschlag im Feuerwehrhaus ist ungeklärt. Ob der Inhaftierte für die ganze Brandserie verantwortlich sei, müsse erst geprüft werden, erklärte Rosenbaum.