Haftstrafen für Serieneinbrecher
Von Gilbert Weisbier
Dass der Haupttäter einer vierköpfigen Bande vergangenen Herbst im Waldviertel Brennholz im Wert von rund 1700 Euro ausschließlich mit Scheinen im Wert von zehn und 20 Euro bezahlt hat, machte einen Verkäufer stutzig. Der gab der Polizei einen Tipp, der sich als goldrichtig erwies: Eine Hausdurchsuchung bei dem einschlägig Vorbestraften 25-Jährigen brachte verschiedene Gegenstände zutage, die aus Einbrüchen stammten. In aufwändiger Kleinarbeit kombinierten Beamte des Landeskriminalamts in Zusammenarbeit mit Beamten verschiedener örtlicher Dienststellen die Spuren unzähliger Delikte, die ab Juni 2013 bis Herbst 2014 verübt wurden. Schließlich konnten sie einem Quartett rund 130 Einbrüche in zahlreiche Feuerwehrhäuser, Vereins- und Firmengebäude sowie einen Raubüberfall auf eine Tankstelle im Tullnerfeld nachweisen.
Beim Schöffenprozess am Mittwoch im Landesgericht Krems kam zutage, dass der Haupttäter seine vier Komplizen nicht nur als Helfer einsetzte, sondern sie alle über den Tisch zog. Beim Teilen der Beute sagte erihnen meist, dass sich in den Kassen nur Wechselgeld gefunden hatte. So speiste er sie billig ab. Selber verwendete er das Geld für den eigenen Lebensunterhalt, sowie den seiner Frau und deren Kinder. Die Frau wird sich noch wegen Hehlerei vor Gericht verantworten müssen. Sie war zwar an keinem Einbruch beteiligt, soll aber am Verkauf der Beute - vielfach Werkzeuge und Baumaterial - mit gewirkt haben.
Die Täter nahme die Urteile an, sie sind aber nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft erhob Einspruch. Ihr sind die Gerichtssprüche zu mild. Einerseits wegen der Zahl der Delikte, andererseits, weil zwei der Täter bereits wegen Einbruchsdiebstählen vorbestraft sind.