Chronik/Niederösterreich

Kampf um den Bau des Rathausviertels geht ins Finale

Bei der Volksbefragung am 17. Feber geht’s ums Prinzip. Dass das Ergebnis an dem Projekt noch etwas ändern wird, erscheint unwahrscheinlich. Denn erstens ist der Stein des Anstoßes bereits im Bau und zweitens ist das Ergebnis nicht bindend. Trotzdem versuchen beide Seiten, ihre Anhänger zu mobilisieren, um ein deutliches Ergebnis zustande zu bringen.

Zu zwei Fragen sind die Bürger zwischen 8 und 14 Uhr zu den Urnen gerufen. Es geht um den Rückkauf des Rathausplatzes, Herstellung des ursprünglichen Zustandes und um Erhalt des Ortscharakters. Hintergrund ist eine Mega-Baustelle im Zentrum. Dort verkaufte die Gemeinde mit SPÖ-Bürgermeister Karl Sonnweber 2009 einen rund 5500 m² großen Teil des Rathausparks an Investoren. Ein neues Ortszentrum soll entstehen.

Bürgerinitiative

Die Arbeiten an drei Büro- und Geschäftshäusern sowie einem Wohnhaus sind derzeit voll im Gange. Von Anfang an gab es Kritik. Eine Bürgerinitiative sammelte 1033 Unterschriften. Unterstützung kommt von GBB (vormals ÖVP) und FPÖ.

„Nach wie vor könnte die Gemeinde einen Teil des Rathausplatzes zurückkaufen und in eine Erholungszone umgestalten. Wir wollen den dörflichen Charakter erhalten“, argumentiert die Initiative. „Dass ein solches Projekt für Gesprächsstoff sorgt, ist klar.

Eine sachliche Diskussion ist unerlässlich“, sagt Bürgermeister Sonnweber. Es habe Info-Veranstaltungen gegeben und das Echo aus der Bevölkerung „war damals ein sehr positives.“ ÖVP und FPÖ wirft Sonnweber vor, den Ort schlecht zu reden. Das Ergebnis soll „diesen Ortsbeschmutzern eine klare Absage ihrer Art der Politik erteilen.“ Herbert Loidolt (GBB) kontert: „In Guntramsdorf werden Bürger und Kommunalpolitiker, die eine andere Meinung vertreten, als Ortsbeschmutzer bezeichnet.“