Große Aufgaben: Neuer Abt muss die Kräfte des Stifts bündeln
Nach einer Wahl im Rekordtempo haben die 28 Mitbrüder des Benediktiner-Konvents Seitenstetten dem neuen Abt Petrus Pilsinger sehr herzlich Treue und Gehorsam gelobt. Nicht als Vorschusslorbeeren, sondern als große Zustimmung wird die positive Anteilnahme aus den 14 Stiftspfarren bei der Wahl bewertet. 25 Jahre nachdem Anton Pilsinger als Pater Petrus ins Kloster eintrat, übernimmt er das Amt des 63. Oberhirten im „Vierkanter Gottes“.
„Ich konnte lange nicht einschlafen. Es geht einem soviel durch den Kopf“, beschrieb Pater Petrus die erste Nacht nach der Wahl. Im historischen Straußenei-Kelch fiel die Wahl klar auf ihn. Zahl der Wahlgänge und Stimmen bleiben nach den Regeln des Hl. Benedikt geheim.
Am Tag des Benediktusfestes, dem 21. März, wird Pilsinger, 48, mit den Abt-Insignien und den Klosterschlüsseln das Amt von Abt Berthold Heigl übernehmen. Er ist aus Gesundheitsgründen abgetreten, empfindet den Zeitpunkt zur Übergabe in jüngere Hände nach dem vorjährigen 900-Jahr-Jubiläum als bestens geeignet. Heigl war der letzte Abt, der auf Lebenszeit, also bis zum 70. Geburtstag, gewählt war. Pilsinger muss sich, wie jetzt üblich, in zwölf Jahren wieder der Wahl stellen.
Ziele
Große Aufgaben kommen auf den neuen Abt nicht nur durch Bauprojekte in der Wallfahrtsbasilika am Sonntagberg und auch im Klosters zu. Bei einem kleiner werdenden Konvent sei es eine Herausforderung die Pfarren, die Bildungshäuser und die Klostergemeinschaft, etwa das tägliche Chorgebet zu pflegen, meinte er. Pfarrkooperationen und Laien mit größerer Verantwortung seien Ansätze dazu. Wie als Direktor des Stiftsgymnasiums erlebt, wünscht sich der als offen und nicht dogmatisch geltende Ordensmann, die Klostergemeinschaft und das Vertrauen in ihn, in Ruhe aufbauen zu können.