Chronik/Niederösterreich

Grippefälle haben sich im Jänner in Niederösterreich verdreifacht

Obwohl der Höhepunkt der Grippewelle erst in zwei bis vier Wochen in Niederösterreich zu erwarten ist, waren in der Vorwoche bereits 4.748 Menschen wegen grippalen Infekten im Krankenstand. 328 davon litten an der „echten“ Grippe, der Influenza.

Die Zahl der Erkrankungen steigt rapide: Zwei Woche davor gab es noch 102 Fälle. In Österreich sollen es derzeit 1.400 Influenza-Fälle bei insgesamt 96.000 Erkrankten sein. In NÖ gab es 2019 insgesamt nur 139 wirkliche Grippefälle, berichtete Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Sie kritisierte, dass nur acht Prozent der Bevölkerung gegen Grippe geimpft sind. Weil der Impfschutz innerhalb von zwei Wochen aufgebaut wird, sei es noch immer nicht zu spät für eine Grippeimpfung, sagte die Landesrätin bei der Präsentation der landesweiten Impfstrategie am Montag. „Impfungen schützen die eigene Gesundheit, sie schützen individuell, damit wird aber auch die Allgemeinheit geschützt“, kündigte sie eine Fortführung der Kampagne „Darum impfen“ an. Um die Impfmoral zu heben, werden Folder aufgelegt und an alle Ärzte versandt. Er sich mit der Zielgruppe Jugendliche und Erwachsene bis zum 50. Lebensjahr. Das sei „eine besonders wichtige Gruppe“, weil in dieser Impflücken vorhanden seien. In diesem Alter müsse man Verantwortung für sich selbst, aber auch für seine Kinder übernehmen, so Königsberger-Ludwig.

Impfhonorare

Als weitere Maßnahmen werden auf Gesundheitsmessen Info-Stände mit Impfexperten beschickt. Ebenso wird aktuell mit der NÖ Ärztekammer über höhere Impfhonorare verhandelt, was die Impfraten steigern soll.Weiters kommt Verordnung, die Schulärzte ermächtigt, Kinderimpfprogramme durchführen zu können. Gemeinsam mit NÖ Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner kündigte die Landesrätin an, dass NÖ in wenigen Monaten Pilotregion für den elektronischen Impfpass wird. Mit einer digitalen Erinnerungsfunktion lassen sich Auffrischungsimpfungen besser organisieren.

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Die HPV-Impfung gegen Krebserkrankungen im Gebärmutterhals sowie Genital-, Rachen oder Kehlkopfbereich wird vermehrt ins Bewusstsein gerückt. Gratisimpfungen für Neun- bis Zwölfjährige vor dem ersten Sexualkontakt seien dabei wesentlich, erklärte Sabine Caslavka von der NÖ Krebshilfe.