Gratis-Nachhilfe: SPÖ startet mit Pilotprojekt
Von Martin Gebhart
Die SPÖ muss vorerst in Niederösterreich Gratis-Nachhilfe für rund 180 Schüler ganz allein anbieten. Für ein gemeinsames Projekt war ÖVP nicht zu haben. Die Forderung nach einer Gratis-Nachhilfe in den Sommerferien hatte die Landes-SPÖ bei den Regierungsverhandlungen mit der ÖVP eingebracht. Im gemeinsamen Papier findet sich beim Punkt „Gratis-Nachhilfe in den Ferien durch Pädagoginnen und Pädagogen“ aber nur der Satz: „Die SPÖ legt ein Konzept über die Durchführung vor (im Rahmen der Budgeterstellung).“
Solch ein „organisatorisches und finanzielles Konzept“ (SPÖ) soll dann auch im Büro von ÖVP-Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister gelandet sein. Es dürfte aber nicht gepasst haben, denn bislang wurde dafür nichts budgetiert.
Dennoch zieht die SPÖ das Projekt durch. Landesparteichef Franz Schnabl sowie Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und die Landtagsabgeordnete Elvira Schmidt präsentierten nun jene Orte, in denen Gratis-Nachhilfe unter dem Motto „Nachzipf? Ich schaff das“ angeboten wird: Amstetten, St. Valentin, Ybbs, Hirtenberg, Pottendorf und Ebreichsdorf – alles SPÖ-Gemeinden. Insgesamt nehmen 180 Schüler das Angebot an. Sie werden von 15 Pädagogen unterrichtet. Die Kosten belaufen sie auf rund 24.000 Euro und werden von dem SPÖ-nahen Verein „Pro Niederösterreich“ übernommen.
Hoffen auf die ÖVP
Schnabl, Königsberger-Ludwig und Schmidt sind überzeugt, dass sie nach der Evaluierung des Pilotprojektes die ÖVP überzeugen werden: „Die SPÖ wird sich intensiv für die flächendeckende Ausrollung dieses Projektes engagieren, damit alle Kinder in Niederösterreich die gleichen Chancen auf bestmögliche Ausbildung haben.“ Bei der ÖVP verweist Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner auf das Arbeitsübereinkommen, in dem festgehalten sei, dass die SPÖ zur Budgeterstellung ein detailliertes Konzept liefern werde.