Getöteter Panzerfahrer hatte keine Lenklizenz
Von Jürgen Zahrl
Die Trauer um den getöteten Panzerfahrer Michael Schober aus Allentsteig im Bezirk Zwettl (Niederösterreich) wird von einem überraschenden Detail gestört. Der 21-jährige Berufssoldat hätte den Schützenpanzer "Saurer A1" gar nicht lenken dürfen, weil er keine gültige Fahrerlaubnis hatte. Zu dieser Erkenntnis kam die Bundesheer-Untersuchungskommission bei ihren Erhebungen nach dem schweren Unfall auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig. Da Schober im November seinen zivilen Führerschein abgeben musste, wurde ihm auch die militärische Fahrlizenz entzogen.
Den Grund für die Abnahme wollte das Verteidigungsministerium nicht nennen und verwies auf die Datenschutzbestimmungen. Nur so viel wurde verraten: Gegen Schobers Vorgesetzten wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Erhebungen
"Zu klären ist nun, warum der Wachtmeister vom Kfz-Unteroffizier als Panzerfahrer eingeteilt wurde, obwohl er keine Fahrberechtigung hatte", sagt Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Erst in zwei Wochen hätte Schober seinen Militärführerschein zurückbekommen, den zivilen Schein hatte er bereits seit Mitte Mai wieder. Wie berichtet, starb Schober am Donnerstag bei einer Ausbildungsfahrt mit dem Schützenpanzer. Das rund 15 Tonnen schwere Gefährt stürzte dabei in ein Sumpfloch und ging unter. Der 21-jährige Fahrer konnte sich nicht mehr befreien und ertrank. Vier Rekruten, die sich auf dem Fahrzeug befanden und unverletzt blieben, konnten den 27-jährigen Panzerkommandanten Mario B. retten. Laut Unfallkommission war das Loch für die Besatzung nicht erkennbar, da der Boden durch Niederschläge stark durchnässt war. Die Oberfläche hätte auf einen festen Untergrund hingedeutet. Das Loch düfte wohl durch eine frühere Sprengung entstanden sein. Laut Ermittlern gibt es keine Hinweise auf einen Fahrfehler oder ein technisches Gebrechen.