Gemeindefirma lenkt jetzt ein
Von Julia Schrenk
Anfang August erhob eine Mieterin des Feuerwehrhauses in Pressbaum im KURIER Vorwürfe gegen die Pkomm, der hundertprozentige Tochterfirma der Gemeinde zur Immobilienverwaltung. Die langjährige Mieterin (Name der Redaktion bekannt) sprach von unbegründeten Mieterhöhungen, Schimmelbefall und undichten Leitungen in der Wohnung, um die sich niemand kümmern wolle. Ein Schild am Parkplatz brachte das Fass damals zum Überlaufen: „Widerrechtliche geparkte Fahrzeuge“ würden zerlegt und via Ebay Polen versteigert werden.
Nach den Medienberichten ist die Pkomm jetzt um eine Lösung bemüht: „Das Schild ist von uns. Es war als Jux gedacht für Auswertige, die die Ausfahrten für die Einsatzfahrzeuge verstellen, nicht für die Bewohner. Dafür möchten wir uns entschuldigen“, lenkt Geschäftsführer Gerhard Winter nun ein. Dass sich aber niemand um allfällige Mängel in den Wohnungen kümmere, will man so nicht stehen lassen: „Seit 2009 haben wir aus diesem Haus keine einzige Beschwerde erhalten. Wenn wir aufgefordert werden, etwas zu sanieren, machen wir das“, betont Geschäftsführer Andreas Szerencsics. Auch den Vorwurf, man wolle die besagte Familie „weghaben“, weist Szerencsics zurück: „Wir wollen niemandem etwas Böses.“
Zankapfel ist auch eine mögliche Mieterhöhung. Jahrelang haben die Mieter Telefondienst für die Feuerwehr geleistet, die Miete war deshalb günstig. Mit dem Ende des Dienstes will die Pkomm nun die Miete erhöhen. „Geht nicht“, sagen die Bewohner. Der Dienst sei nicht an den Mietpreis gebunden. Die Pkomm sieht das anders. Der Fall ist vor Gericht. Nun strebt die Pkomm einen Vergleich mit den Mietern an: „Wir sind entgegenkommend und kompromissbereit“, heißt es.