Chronik/Niederösterreich

Geldspritze sichert Einsatzkraft der Bergretter für fünf Jahre

An die 700 Mal pro Jahr müssen Niederösterreichs Bergretter aufsteigen, um in Not Geratenen zu Hilfe zu eilen. Das Einsatzspektrum hat sich dabei in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewandelt, erzählt Bergretter-Chef Franz Lindenberg. „Die Freizeittrends verlagern sich und mit ihnen unsere Einsätze.“ Im Winter nehmen Notlagen zu, weil es mehr Tourengeher gebe. Im Sommer müsste nicht nur Wanderern oder Kletterern geholfen werden, sondern verstärkt Mountainbikern und Canyoning-Tourern (Begehen einer Schlucht durch Abseilen, Springen, Rutschen, Anm.). „Der Semmering etwa war vor Jahren ein klassisches Wintersportgebiet. Heute ist er ein Mountainbike-Hotspot, der unseren Einsatz auch im Sommer erfordert“, sagt Lindenberg.

Die Ausdehnung der Einsatzgebiete verteuert die Arbeit der rund 1300 freiwilligen Bergretter. Zusätzlich muss die Ausrüstung auf neuestem technischen Stand gehalten werden.

Zwei Millionen Euro

Diesem Umstand trägt das Land Rechnung. Die Bergrettung wird künftig mit mehr Geld gefördert. „Unser neuer Vertrag sieht 400.000 Euro pro Jahr vor. Bisher waren es 350.000 Euro“, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll. Insgesamt erhalten die Bergretter in den kommenden fünf Jahren zwei Millionen Euro. „Die Förderung macht etwa ein Drittel unseres Gesamtbudgets aus und gibt uns Planungssicherheit“, sagt Lindenberg. Ein weiteres Drittel des Bergretter-Budgets bringen private Spender auf, der Rest kommt von Versicherungen bzw. Selbstbehalten.

„Die Einsatzzahlen rechtfertigen die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand, die auch Anerkennung sein soll“, sagt Pröll.